letzte Fragen

Was ist die weibliche Form von Macho? (28. 6.)

Es gibt keine. In keinem Wörterbuch, in keiner Sprache. Frau will darüber auch überhaupt nicht sprechen!!

Nicole Hermann, Münster

Mutti. Rose Remmert, Freiburg

Ich neige bei der Frage dazu, Alice Schwarzer zu küren. Aus rein sprachlicher Sicht würde ich „Macha“ bevorzugen.

Bei Wikipedia sagt man allerdings, es sei die Tussi.

Christoph Schmid, Neustadt

Machine!!!

Susanne Kalkowski, Bielefeld

Nach dem Fabelprinzip „Hic Rhodus, hic salta!“ wird der dortige Adam Macho zur hiesigen Eva Macha.

Tassos Goulas, Nienburg

Machete, alias Alice Schwarzer!

Gerd Neurath, Saarbrücken

Hembra! Warum? Weil es im Spanischen bei männlichen Tieren heißt „Es un macho“ und bei den weiblichen Tieren „Es una hembra!“ Auf Portugiesisch hieße es „Femea“.

Kita Schroeter, Berlin

Matsch! Nikolaus Dominik, München

Na, Macchia. Als Syrinx sich dem Macho Pan entziehen wollte, verwandelte sie sich in ein Schilfrohr. Da nicht überall Schilf wächst, gedeiht anstelle vieler anderer Damen jetzt eben Macchia.

Edith Salmen , Bernau a. Ch.

Das ist individuell unterschiedlich – bei mir zu Hause: Gaby!

Lothar Winkelhof, Gummersbach

Es gibt keine weibliche Form, zumindest steht sie nicht im Duden. Die hiesigen Duden-Macho-Redakteure haben sie nämlich schon längst rausredigiert.

Silvia Brehmer, Hildesheim

Lady Bitch oder Sabrina Setlur.

Oliver Anderson, Krefeld

Schwiegermutti. Frank Stender, Hof

Warum heißen nur vergebene Chancen hundertprozentige Chancen? (28. 6.)

Eine hundertprozentige Chance ist eigentlich schon ein Widerspruch in sich. Eine Chance beinhaltet immer ein Risiko, und wenn es nur 0,01 Prozent groß ist. Ein Fußballfan kann natürlich sagen: „Die Chance, dass wir am Sonntag Europameister geworden wären, lag bei 99,99 Prozent.“ Aber kein normaler Mensch wird jemals sagen: „Du gibst mir 1.000 Euro, und ich garantiere dir mit hundert- oder tausendfacher Sicherheit, dass Deutschland Europameister wird.“

Erhard Jakob, Pulsnitz

Damit Scharz-Weiß-Denker immer und ständig „Siehst du! Hab ich doch gewusst!“ sagen können.

Georg Will, Köln

Die Antwort liegt im Wort „Chance“. Sie kann genutzt werden oder eben nicht. Vielleicht sollte sich ein Spieler 100 Prozent um seine eigene Achse zurückdrehen (siehe Mario Gomez), dann wäre die Chance wieder bei null.

Antje Baltaci, Baden-Baden

Damit es Anlass zum Totärgern gibt.

Merle Weinert, Rendsburg

Weil Deutschland sonst 100-prozentiger Europameister geworden wäre! Und nicht nur 50-prozentiger Vizemeister.

Michael Mazen, Coburg

Weil sie sonst mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit verwertet worden wären.

Tewes Wischmann, Heidelberg

Keine Ahnung, was dieser Sprachquatsch soll. Aber ich vergebe den Fußballkommentatoren !

Jürgen Kamenschek, Düsseldorf

Weil es zu schön gewesen wäre, um wahr zu sein!

Holger Sticker, Berlin

Solche hundertprozentigen Chancen sind nie hochprozentig – man kann sie in allen Saftläden zum Nulltarif bekommen. Tassos Goulas, Nienburg

Damit klar ist, wie wichtig die verpatzte Chance WAR. Vorher war’s nämlich bloß eine Chance, danach eine hundertprozentige.

Bettina Hentschel, Bielefeld

Spieler, die eine Chancen nutzen wollen, sind stets und sofort bereit zu verkünden, dass sie eigentlich chancenlos sind und die sich ihnen bietende Chancen gleich null ist. Haben die Spieler dann die Chance tatsächlich nicht nutzen können beziehungsweise vergeben, behaupten sie lauthals, verklärend und abschätzig, gerade DIESE Chance sei eine hundertprozentige gewesen!

Harald Staak, Frankfurt am Main

Warum betrifft „Outsourcing“ nicht auch den Postbeamten von Touché? (20. 6.)

Die IUCN (International Union for Conservation of Nature and Natural Ressources) scheint in Ganges, Südfrankreich, ein kleines, aber sehr feines Biotop für Postbeamte eingerichtet zu haben.

Mehrere Exemplare wurden im dortigen Postamt von mir selbst gesichtet und wenn ich nicht einen dringenden Rückflug ins von Outsourcing betroffene Allemagne hätte antreten müssen, stünde ich noch immer dort, geschmückt mit den wunderschönen Spinnweben und mit der Hoffnung, in ferner Zukunft eine Marke kaufen zu können. Judith Brandt, Duisburg

Weil die taz dann nicht mehr sein muss.

Stefan Gretschner, Töpen

Weil er sich wehren würde! Er würde sich mit Händen und Füßen gegen seinen Tresen stemmen, die Marken durcheinanderwirbeln, die Spinnenweben zerreißen, zur realen Person mutieren, auf den Schreibtisch von ©Tom springen, brüllen, sich mit einem Hackmesser bewaffnen und den Redakteuren das Fürchten lehren!

Luis Granberg, Nürnberg

Ist der Ausdruck „Fußi gucken“ berlinerisch? (20. 6.)

Das ist Hausaffenprosa. Hausaffen – die Zitty nennt sie „Urbane Penner“ – sind Wesen, von denen Berlin voll ist und die Probleme mit der Sprache haben. Sie ergänzen jeden Satz mit der Phrase „oder irgendwie so was“ und kürzen alles auf -i ab, was ihnen zu schwer auszusprechen erscheint: Köpi, Schlesi, Görli, Kotti, Rezi.

Klar, dass Hausaffen auch „Fußi gucken“ sagen. Ich finde das „ekli“. Oder irgendwie so was.

G. Rupp, Berlin-Neukölln

PROCEDERE: Letzte Fragen an die taz, Letzte Fragen. Rudi-Dutschke-Straße 23, 10969 Berlin, E-Mail bitte nur an fragen@taz.de