Installation, Performance, Archiv : Performing Crime
Einer ermordeten Prostituierten wurde ein Papierkorb über den Kopf gestülpt. Ein korrupter Krankenhausmanager inszeniert sich als Opfer der Politik. Ein Erpresserschreiben ist mit dem wohlklingenden Namen Kommando Tamara unterzeichnet. Zwei Männer hängen sich an den beiden Enden eines gemeinsamen Seils auf.
Auch wenn Straftaten aufgeklärt sind, hinterlassen sie häufig Fragen. Fragen nach ihrer Bedeutung. Danach, warum das Verbrechen genau so passieren musste. Und wieso uns Kriminalität eigentlich so sehr fasziniert. In Bremen öffnet das Archiv des Verbrechens seine Pforten. Die temporäre Installation in einem leerstehenden Bürogebäude setzt sich mit Kriminalität als gesellschaftlichem Phänomen und realen Kriminalfällen aus Bremen auseinander.
In den letzten Monaten haben Künstler, Studenten und Schüler, Experten und Betroffene über 30 ungewöhnliche und individuelle Arbeiten entwickelt, darunter: ein Chor der Wirtschaftskriminellen, der über Steueroasen singt. Im Archiv versammeln sich künstlerische Beiträge aus den Bereichen Musik, Hörspiel, Literatur, Theater, Mode, Fotografie, Tanz, Video, Malerei, Performance und Bildende Kunst. Die Besucher erkunden das Archiv auf eigene Faust. Sie finden einen Katalograum voller Indizien vor, der sie auf vielfältigen Spuren durch das Gebäude führt. Archivare geben Hinweise. ASL
Freitag & Samstag, 18-22, Sonntag, 16-20 Uhr, ehemaliges Finanzamt, Schillerstr. 6/7