Akzent für die Hoheluftbrücke

Neben dem U-Bahnhof sollen ein Kontorhaus mit Läden, ein kleiner Platz und ein Café am Isebekkanal gebaut werden. Bebauungspläne liegen noch bis Ende Juli aus. Anwohnerinitiative wehrt sich gegen die Rodung eines Uferstreifens

Der Raum zwischen dem U-Bahnhof Hoheluftbrücke und dem Isebekkanal soll neu bebaut werden. Ein entsprechender Bebauungsplan liegt noch bis zum 30. Juli aus. Geplant sind ein siebenstöckiges Kontorhaus mit Geschäften, ein kleiner Platz und ein Café am Isebekkanal. Während das Bezirksamt hofft, den Verkehrsknotenpunkt zu akzentuieren, wehren sich Anwohner gegen die Rodung eines Uferstreifens.

Nach Auskunft des Eimsbütteler Baudezernenten Reinhard Buff hat der Senat die Grundstücke westlich des U-Bahnhofs an einen Investor verkauft. Derzeit gibt es hier eine Schnellrestaurant-Filiale und auch einen Kleingarten. Die Straße Kaiser-Friedrich-Ufer läuft in einen Wendehammer aus.

Als Ergebnis eines Architekturwettbewerbs möchte die Firma Bauplan Nord aus Flensburg ein Geschäftsgebäude mit Backsteinfassade und zwei Staffelgeschossen errichten. Am Isebekkanal/Ecke Hoheluftchaussee soll ein kleines Café mit einer Terrasse an der bisher nicht zugängliche Uferkante gebaut werden. Dazwischen läge ein kleiner Platz, über den ein Fuß- und ein Radweg führen. Für das Café müssten auf 30 bis 35 Metern Länge Büsche und auch drei mittelgroße Bäume gerodet werden. Ein Kleingarten würde Parkplätzen und einer Tiefgaragen-Zufahrt zum Opfer fallen. Der Bauherr will in das Projekt 20 Millionen Euro investieren.

Aus Sicht des Bezirksamtes sei das Vorhaben eine Ergänzung zum nahe gelegenen Falkenried-Quartier, das in den vergangenen Jahren schick gemacht wurde: Ihm gegenüber solle die Westseite des Quartiers nicht im negativen Sinne abstechen. Das Projekt fügt sich ein in eine vom Bezirk geplante allgemeine Aufwertung Isebekkanal-Ufers: Andernorts sind eine Sitzgruppe und ein nichtkommerzielles Café vorgesehen.

Harald Duchrow von der Isebek-Initiative sieht die Pläne am U-Bahnhof eher als Entwertung statt als Aufwertung. „Den Baumaßnahmen würde ein ökologisch wertvoller Ufergehölzsaum zum Opfer fallen, der bislang die idyllische Gewässerlandschaft am Isebekkanal prägt“, sagt er. Kein Anwohner könne zudem wissen, wie groß die Tiefgarage unter dem Kontorhaus ausfallen solle. Deshalb sei auch nicht klar, wie viele zusätzliche Autos in Zukunft das bisher idyllische Kaiser-Friedrich-Ufer einmal entlang fahren werden.

Duchrows Appell, Einsprüche gegen den Plan zu erheben, endet mit dem Hinweis, Eimsbüttel sei ohnehin schon der am dichtesten besiedelte Stadtteil: „Wir brauchen nicht weniger Grünflächen in Eimsbüttel, sondern mehr.“

Die Bezirksversammlung hat mit einer breiten Mehrheit der Auslegung des Bebauungsplans zugestimmt. SPD-Fraktionschef Rüdiger Rust verweist darauf, dass nur wenige Dutzend Meter Grünzeug entfernt werden. Dafür werde sich die Aufenthaltsqualität des Platzes erhöhen. „Über Jahre ist uns erzählt worden, man könne sich dort nicht aufhalten“, sagt Rust. Die Sorgen, die Zufahrtstraße zur Tiefgarage werde ausgebaut, seien unbegründet. GERNOT KNÖDLER