WERBEPAUSE: HILTON FÜR … HILTON

Gerade beschwerte sich die Mutter vom Societygirl Paris Hilton über den amerikanischen Präsidentschaftskandidaten der Republikaner John McCain. Er hatte in seinem Wahlwerbespot „Celebrity“ seinen demokratischen Kontrahenten Barack Obama mit ihrer ältesten Tochter Paris gleichgesetzt und so die Frage nach seinen Führungsqualitäten aufgeworfen. Der Spot, so Mutter Kathy Hilton, sei eine Verschwendung von Zeit, Geld und Aufmerksamkeit.Paris Hilton, die zwar keinen Schulabschluss besitzt, dafür aber ein besonderes Talent für Selbstinszenierung, nutzt nun ihre Prominenz, um sich wirkungsvoller als ihre Mutter gegen die McCain’sche Vereinnahmung zu wehren. In einem Webvideo attackiert sie ihn sofort an seiner empfindlichsten Stelle, dem Alter. McCain, 71, sei der älteste Celebrity der Welt, heißt es in Anlehnung an das republikanische „Celebritiy“-Video. Dazu werden Bilder von den Darstellerinnen der Seniorinnen-Serie „Golden Girls“ eingeblendet, vom CNN-Talkmaster Larry King, von faltigen Horrorfiguren von McCain. Der sei so alt, dass er sich noch an Zeiten erinnere, in denen Tanzen als Sünde galt und Bier in Eimern ausgeschenkt wurde. Aber, und hier folgt der Paris-Spot in seiner Dramaturgie wieder genau dem McCain-Film, der diese Frage auf Obama gemünzt hatte, sei er bereit, zu führen? Schnitt. Nun liegt Hilton im Tiger-Badeanzug und hochhackigen Schuhen auf einer einfachen weißen Plastik-Sonnenliege an einem nicht so einfachen blauen Pool und hält eine kurze Ansprache. Sie erklärt sich erfreut über ihr Auftauchen in einem Wahlkampfspot. Das hieße doch, dass sie im mit Rennen um die Präsidentschaft sei. Sie würde auch sofort ihre eigene Energiepolitik erklären, müsse aber erst kurz einen Artikel zu Ende lesen, in dem steht, wo in der Welt man am besten sonnenbaden könne. „Maui,“ so das Resumee nach einer kurzen Lesepause in Condé Nast Traveller. Ihre Vorschläge zur Energiepolitik der USA nennt sie ein Hybrid aus den Thesen des „alten Mannes“ und dieses Typen, der „vom Change spricht“. Das alles, wie auch ihre Drohung, das Weiße Haus pink zu streichen, erinnert an die Klamauk-Schmonzette „Natürlich Blond“ – einschließlich Happy End. Ob dieser gefakte Wahlkampfspot nicht auch eine Verschwendung von Zeit, Geld und Aufmerksamkeit ist, sei dahingestellt. Anders als John McCain aber schafft es Paris Hilton, wirklich ein wenig Humor zu beweisen. NAT FOTO: AP