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Archiv-Artikel

Neue Kühlschränke sind schon veraltet

Umweltschützer fordern vom Handel, ineffiziente Geräte aus dem Sortiment zu nehmen

BERLIN taz ■ Wer sich in einem Kaufhaus, einem Katalog oder per Internet auf die Suche nach einer Kühl-Gefrier-Kombination macht, trifft bei jedem zweiten Gerät auf eines, das technisch nicht dem neuesten Stand entspricht. Das ist das Ergebnis einer Analyse des Bunds für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND). Demnach gehören 48 Prozent der angebotenen Geräte zur Energieeffizienzklasse A. Die aktuell effizienteste Klasse wäre aber A++.

Der Umweltverband kritisiert, dass die ineffizienteren und billigeren Geräte den Verbraucher über die entstehenden Kosten täuschten. Denn die niedrigen Anschaffungskosten ziehen durch den höheren Verbrauch auch höhere Folgekosten mit sich. Zudem sei das System der Effizienzklassen irreführend. „Die Verbraucher gehen davon aus, dass ein Gerät der Klasse A das beste oder zumindest ein solides Gerät ist, und denken sich, dass sie dann nicht den Porsche unter den Kühlschränken kaufen müssten“, so BUND-Energieexperte Christian Noll. Der Verband fordert, Kühlschränke unter A+ auszulisten.

Während Neckermann das auf Nachfrage für unrealistisch hält, verweist Amazon-Sprecherin Christine Höger auf Listen des Unternehmens, in denen Verbrauchern „grüne“ Produkte empfohlen werden. Bei einer normalen Suche nach Kühl- und Gefriergeräten findet sich auf diesen Listen jedoch kein Hinweis. Auch der von Neckermann erwähnte „Energiesparshop“ taucht bei einer Kühlschranksuche nicht auf. SVENJA BERGT