Bahnchef Mehdorn meckert

BERLIN ap ■ Gut fünf Wochen nach dem Beinahe-Unglück eines ICE in Köln spitzt sich das Verhältnis zwischen Bahnchef Hartmut Mehdorn und dem Eisenbahnbundesamt (EBA) zu. Mehdorn beschwerte sich in einem bekannt gewordenen Brief an Verkehrsminister Wolfgang Tiefensee (SPD) über vermeintlich überzogene Anordnungen der Kontrollbehörde. Mehdorn klagte, das EBA belaste nicht erst seit der glimpflich verlaufenen Entgleisung eines ICE-3 infolge Achsbruchs im Kölner Hauptbahnhof die Atmosphäre mit unverhältnismäßigen Forderungen. Obwohl die Ursache noch nicht geklärt sei, habe das EBA mehrfach gefordert, Wartungsintervalle für bestimmte Achsen zu erhöhen, schrieb Mehdorn laut den Magazinen Spiegel und Focus. Die Bahn legte am Mittwoch Widerspruch ein. Sie fühle sich von der Behörde drangsaliert. Das Verkehrsministerium erkärte, der Brief sei bisher nicht eingegangen: „Für uns ist EBA ein verlässlicher Partner bei der Kontrolle des Schienenverkehrs. EBA-Anordnungen ist Folge zu leisten.“