Gesundheitstourismus ausbauen

Schleswig-Holstein will den Gesundheitstourismus aus- und umbauen. Ein neu gegründetes Kompetenzzentrum solle mit den Fremdenverkehrsorten Programme im Bereich der Prävention entwickeln und vermarkten, erklärte das Wirtschafts- und Gesundheitsministerium am Montag in Kiel. Ziel sei es, die touristische mit der medizinischen Kompetenz zusammenzubringen, sagte der Leiter des Kompetenzzentrums, Hans-Jürgen Kütbach. Beide Seiten hätten bislang oft aneinander vorbei gearbeitet. Kütbach räumte ein, dass Schleswig-Holstein Nachholbedarf im Vergleich zu anderen Urlaubsregionen in Deutschland und Europa habe. Die Projekte sollen über „beliebige Wellness-Angebote“ hinausgehen und direkt mit ärztlichen Behandlungen verbunden werden. Zunächst sind laut Kütbach drei Pilot-Programme vorgesehen. In Nordstrand an der Nordsee wird ein Präventions-Angebot aus Bewegung, Ernährung, Entspannung sowie Anti-Nikotin- und Anti-Alkohol-Kursen zusammengestellt. Die Segeberger Kliniken wollen Trainings-Module für Kondition und Bewegung mit Stoffwechsel- und Ernährungsberatung verbinden. Der Nordsee-Ort Friedrichskoog will Menschen mit Schlafproblemen weiterhelfen. Die neuen Angebote sollten zertifiziert werden, sagte Gesundheitsministerin Gitta Trauernicht (SPD). Mit dem Qualitätsnachweis könnten sich die Anbieter dann von der Fülle anderer Programme absetzen. DPA