Nachsorge im Kopf

Die Bremer Krebsgesellschaft startet ein umfassendes Nachsorge-Projekt für Brustkrebspatientinnen

Brustkrebs. Diese Diagnose verändert Leben und macht Angst. Damit Patientinnen und Angehörige damit besser umgehen lernen, startet die Bremer Krebsgesellschaft jetzt ein auf drei Jahre befristetes Modellprojekt. Es bietet Brustkrebspatientinnen aus Bremen und dem Umland eine bundesweit bislang einzigartig unfassende psychosoziale Nachsorge.

Bei jeweils zwölf gemeinsamen Gruppentreffen sollen brustkrebskranke Frauen künftig ihre Erfahrungen mit der Krankheit austauschen können. Das Konzept sieht vor, dass die von einer Sozialpädagogin, einer Psychologin und einem Mediziener begleitete Gruppe das „Herzstück“ für weitere Beratung ist, sagt die Leiterin der Psychosozialen Krebsberatung, Marie Rösler. Das Angebot solle Antworten auf vielfältige Problemlagen bieten, die sich an die stationäre Behandlung und die ersten Rehamaßnahmen oft erst anschließen. Dann, wenn Frauen „in ein schwarzes Loch“ fallen, weil sie an sich und ihrem Umfeld Veränderungen bemerken, wie sie aus der Krebsdiagnose entstehen.

Ziel des wissenschaftlich begleiteten Angebots ist es, psychische Beeinträchtigungen durch die Erkrankung zu verringern und Patientinnen zu stabilisieren. Einen großen Teil der Kosten wird daher die LVA Bremen/Oldenburg tragen. Die Versicherungsanstalt erwartet, dass die Wiedereingliederung der Patientinnen in Alltags- und Berufsleben die Kosten senkt. Auch die Bundesversicherungsanstalt für Angestellte erwägt derzeit eine Kostenbeteiligung.

Ob das Angebot später auch anderen KrebspatientInnen gemacht wird, soll erst nach einer wissenschaftlichen Bewertung der Ergebnisse entschieden werden. lew

Informationen bei der Bremer Krebsgesellschaft unter 491 92 22