Einreise unter Lkw-Anhänger

BONN afp ■ Festgebunden unter einem Lkw-Anhänger ist ein 21-jähriger Asylsuchender aus Tunesien in einer tagelangen Tortur von Nordafrika über Italien nach Deutschland eingereist. Wie die Polizei in Bonn gestern mitteilte, bemerkte der Lkw-Fahrer den jungen Mann erst nach fünf Tagen am Mittwoch bei einem Zwischenstopp auf einer Autobahnraststätte bei Rheinbach. Der 21-Jährige war nicht ansprechbar; durch den klirrenden Frost der vergangenen Tage hatte er eine starke Unterkühlung und Erfrierungen erlitten, die in einer Klinik behandelt werden mussten. Dem Vernehmen nach betrug seine Körpertemperatur nur noch 31 Grad. Den Angaben zufolge hatte sich der Nordafrikaner bereits am Samstag in Tunis unbemerkt auf dem Reserverad unter dem Lkw-Anhänger festgebunden. Der Auflieger war anschließend mitsamt dem blinden Passagier per Fähre nach Genua übergesetzt worden, wo der Lkw-Fahrer den Anhänger übernahm und das Gespann über Frankreich und die Schweiz nach Deutschland steuerte. Laut Polizei hat der Tunesier bereits Asyl beantragt.