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Archiv-Artikel

Großrazzia beim Reemtsma-Konzern

Wegen des Verdachts auf Zigarettenschmuggel wird gegen Manager ermittelt

HAMBURG ap ■ Mehrere hundert Polizisten haben in der Hamburger Zentrale des Zigarettenkonzerns Reemtsma eine Razzia durchgeführt. Die Firma soll illegal Zigaretten in den Irak geliefert haben. Außerdem wirft die Staatsanwaltschaft Firma und Managern Beihilfe zum Rückführschmuggel vor. Dabei sollen Kunden von Reemtsma exportierte, unverzollte Zigaretten wieder zurück nach Deutschland geschmuggelt haben.

„Wir ermitteln wegen des Verdachts des Banden- und gewerbsmäßigen Zigarettenschmuggels gegen leitende Mitarbeiter“, sagte der Hamburger Oberstaatsanwalt Rüdiger Bagger. Außerdem sollen im Jahr 2000 17 Millionen Zigaretten im Wert von 270.000 Dollar über ein türkisches Unternehmen in den Irak geliefert worden sein. Das wäre ein Verstoß gegen das Irak-Embargo. Ermittelt wird wegen des Verdachts der Unterstützung einer kriminellen Vereinigung, der Geldwäsche und der Beihilfe zur Steuerhinterziehung.

Insgesamt waren bei der Razzia der Staatsanwaltschaften Hamburg und Stade 260 Zollfahndungsbeamte, Mitarbeiter von Bundes- und Landeskriminalamt sowie 600 Beamte des Bundesgrenzschutzes im Einsatz. Die sechs durchsuchten Firmensitze und Privatwohnungen befinden sich alle in Hamburg.