heute in bremen
: Weniger Rosen

Neue Konzepte zur Finanzierung öffentlicher Grünflächen in Bremen werden diskutiert

taz: Sollen Parks und öffentliche Grünanlagen jetzt Eintritt kosten, Herr Storz?

Gotthard Storz, Architektenkammer: Nein, das wäre sicherlich das falsche Signal. In Umfragen haben sich 86 Prozent der Bewohner Bremens sehr zufrieden mit den vorhandenen Grünflächen gezeigt. Die Qualität darf man jetzt nicht an finanzielle Bedingungen knüpfen.

Der Plan, Eintritt für den Rhododendronpark zu erheben, ist ja gescheitert.

Ja. Dennoch ist die Verlagerung in private Trägerschaft ein Modell, einen Teil der nötigen finanziellen Aufwendungen in eine andere Richtung zu lenken.

Wer sollte für Grünanlagen bezahlen, wenn nicht der Staat?

Zum Beispiel könnte für eine kommerzielle Nutzung wie beim Wallfest eine Gebühr verlangt werden, ebenso wie für das Starten von Heißluftballons. Trotzdem kommt man auch weiterhin um eine entsprechende Ausstattung aus dem Haushalt nicht herum. Zugleich muss man überlegen, wie man die Unterhaltskosten weiter senken kann.

Beispielsweise mit Hilfe von Ein-Euro-Kräften?

Nein, mit weniger aufwändigen Pflanzflächen wie etwa Stauden. Auch alte zugewachsen Bestände könnten zurück gebaut werden. Deswegen muss man ja nicht an der Qualität eingesetzter Kräfte sparen.

Aber an Rosen?

Ja. Das kann auch so gestaltet werden, dass die Aufenthaltsqualität insgesamt nicht abnimmt.

Ist die Bügerpark-Tombola ein vorbildliches Modell?

Das kann man nicht ausweiten. Um damit alle Grünflächen abzudecken, bräuchten wir zehn solcher Tombolas. Int.: Jan Zier

Debatte: 19 Uhr, Speicher XI