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Archiv-Artikel

vorlauf kinderhort Winkelmaiers suchen nach den schönsten Spielsachen

„Wir sind sehr bescheiden untergebracht“, schreiben die Macher des Museums Kindheit und Jugend auf ihrer Website. Tatsächlich, wenn man an der ehemaligen Schule in der Wallstraße 32 in Mitte vorbeikommt, wendet man sich mit Grausen: einer dieser typischen DDR-Flachbauten aus Beton. Man sucht nach an der Fassade angebrachten Transparenten mit sozialistischer Erbauungspropaganda: etwa „Wir lernen für den Frieden“ oder, ganz aktuell, „Frieden schaffen – ohne Nato-Waffen“. Nichts da, im Innern des grausligen Baus widmet man sich seit vielen Jahren verdienstvoll dem Thema Kindheit in Berlin.

Heute wird hier ab 15 Uhr gespielt. Domino und seine dreieckige Weiterentwicklung Triomino sind ja mittlerweile allgemein bekannt, jede Menge Winterabende hat man mit den Kindern damit verspielt. Aber was ist Salta? Das Spiel, das man wie Dame auf einem Schachbrett mit 100 Feldern spielt, war um 1900 in ganz Europa verbreitet wie Mau-Mau. Hier in der Wallstraße können Eltern und Kinder ausprobieren, was daran so faszinierend war. Oder so langweilig – denn irgendeinen Grund muss es ja haben, dass man dann nie mehr davon gehört hat.

Zu regelmäßigen Wutausbrüchen und Streitereien unter Kindern führt ja Mikado, was übrigens auf Japanisch „Kaiser“ heißt. Dieses und das ihm verwandte Federspiel werden am Spieletag angeboten. Eltern sollten sich diese Gelegenheit nicht entgehen lassen: Möglicherweise wirkt ja das gemeinschaftliche Spielen mit unbekannten Partnern in der Weise, dass das Kind sich ausnahmsweise mal zusammenreißt und seinen Kreischanfall unterdrückt, wenn es verliert.