Halbjahr-Highspeed

Hansenet hat Ärger mit unzufriedenen KundInnen: Call-Center angeblich wegen hoher Nachfrage überlastet

Hansenet-Sprecherin Etta Schulze muss sich entschuldigen: Die starke Nachfrage von KundInnen führe dazu, dass die Call-Center des Hamburger Telekommunikations-Anbieters Hansenet zeitweise überlastet seien. In den vergangenen Monaten haben sich Meldungen über unzufriedene Hansenet-KundInnen gehäuft, vor allem lange Wartezeiten auf einen Telefonanschluss wurden moniert (siehe nebenstehender Erlebnisbericht). „Besonders in Sonderfällen“ – darunter fallen laut Hansenet auch Umzüge – „ kann es länger als die üblichen sechs bis acht Wochen dauern“, sagt Schulze. So gebe es „einzelne Problemfälle“, in denen schon einmal drei Monate ins Land gehen könnten, bis die KundIn endlich über ein funktionierendes Telefon verfügt.

Tatsächlich ist der KundInnenansturm auf die regionale Telekom-Konkurrenz immer noch hoch. Hansenet verzeichnet inzwischen gut 70.000 Mitglieder, zum Ende des Jahre sollen es 85.000 sein. „Uns überrascht, wie stark trotz einzelner Negativbeispiele immer noch die Mund-zu-Mund-Propaganda ist“, sagt Schulze. Im vergangenen Sommer hat Hansenet seinen Marketingaufwand stark zurückgefahren, „weil wir so viel Werbung gar nicht mehr nötig hatten“. Trotzdem sei auch danach die Nachfrage nicht abgerissen.

Inzwischen sind mehrere Fälle bekannt geworden, in denen NeukundInnen über ein halbes Jahr auf ihren Anschluss warten mussten. In anderen Fällen hatte Hansenet feste Termine angekündigt, an denen der Telefontechniker zur KundIn ins Haus kommen sollte – was aber überhaupt nicht geschah. Dabei wirbt Hansenet mit ihrem so genannten „Highspeed-Anschluss“ vor allem mit der Schnelligkeit – damit sind allerdings die Übertragungsraten fürs Internet gemeint und nicht die Servicegeschwindigkeit des Unternehmens. PETER AHRENS