Ohne Brecht geht gar nichts

Auch mit Liedchen aus alter Zeit, immer wieder zu singen: Gisela May bekennt: „Ich bin (k)ein Berliner!“

Gisela May heute um 20 Uhr im Kleinen Theater, Südwestkorso 64. Karten zu 20/15 Euro unter ☎ 8 21 20 21

„Ich bleibe, auch wenn ich singe, immer Schauspielerin“, sagte Gisela May vor kurzem in einem Interview in der taz: „Ich bin das, was Brecht als singende Schauspielerin bezeichnet hat“, und das Höchste ist ihr immer noch der Surabaya-Song. Weil da „eine Geschichte erzählt wird, die menschlich so nachvollziehbar ist im Erleben“. Was die Grande Dame der Brechtinterpreten selbst alles so erlebt hat, wird Gisela May heute im Kleinen Theater wenigstens in Auszügen erzählen, wenn sie aus ihrem neuen Buch „Es wechseln die Zeiten“ liest. Eine lockere Gesprächsatmosphäre will man schaffen, und auch Chansons werden zu hören sein, die allesamt Berlin im Herzen tragen. Denn der Abend mit Gisela May ist gleichzeitig der Auftakt einer neuen Reihe am Südwestkorso, in der unter dem Motto „Ich bin (k)ein Berliner!“ die Stadt samt ihrer Bewohner beleuchtet wird. Die Umklammerung im Titel sagt dabei nur, dass die Gäste dafür durchaus auch gelernte, nicht unbedingt geborene Berliner sein dürfen.