Parkplatz-Sorgen
: Bund der Steuerzahler kritisiert Bausenatorin

Bierkisten statt Tagestouristen

Für in Massen anreisende Tagestouristen wurden sie gebaut: 15 Parkplätze für Reisebusse ließ die Stadt 1999 auf Betreiben der Bremer Touristik Zentrale (BTZ) und des Wirtschaftsressorts unter der Hochstraße in der Neustadt anlegen. Investitionsvolumen: 261.000 Euro. „Fehlinvestition“, urteilt jetzt der bremisch-niedersächsische Bund der Steuerzahler (BdSt). Denn das Musical scheiterte, und auch zum Space-Park pilgert auf absehbare Zeit nur die Wach- und Schließgesellschaft: Von Tagestouristen keine Spur. „Maximal vier Busse“, resümiert der Steuerzahler-Verein nach über einjähriger Beobachtung durch seinen Lokal-Agenten, nutzten den teuer befestigten Platz, darunter ein „Dauerparker“ eines Bremer Busunternehmens.

Der Bedarf an Bus-Parkplätzen, gibt Bauressort-Sprecher Holger Bruns zu, sei „für gute Zeiten“ gedacht gewesen. Berechnet hätten ihn aber das Wirtschaftsressort und die BTZ. Deren Verkaufsförderer Fred Degast weist den Vorwurf von Überkapazitäten zurück. Während des Weihnachtsmarktes etwa, führt er an, seien alle 51 offiziellen Busparkplätze in Bremen restlos ausgebucht gewesen. Zahlen darüber, wie gut die Parkplätze den Rest des Jahres ausgelastet seien, gebe es nicht. Aber: „Zuviele Parkplätze sind es nie.“ Tourismus-Werber Degast: „Wir wollen eine busfreundliche Stadt sein.“

„Aufgrund temporärer Erscheinungen kann wohl der Eindruck einer Überdimensionierung des Busparkplatzes entstehen“, beschied Bausenatorin Christine Wischer dem Steuerzahler-Bund schon Ende 2001. Im Verlauf der „touristischen Entwicklung Bremens“ werde der Busparkplatz jedoch sicherlich „eine zunehmende Bedeutung einnehmen und daher die jetzige Dimensionierung rechtfertigen“. Die Eröffnung des Space Parks, feixt dagegen jetzt der BdSt, könne „überhaupt noch nicht abgesehen werden“.

Statt Touristen-Shuttles nutze inzwischen die benachbarte Becks-Brauerei den Platz unter der Schnellstraße als Warteraum für ihren Ladeverkehr, kritisierten die Berufsnörgler aus Hannover. „Davon ist uns nichts bekannt“, sagt Beck-Pressereferent Michael Hoffmann. Kein Wunder: Die hausinternen Logistiker kontrollieren nur den Lkw-Verkehr auf dem Betriebsgelände selbst. Und den Busparkplatz, sagt Hoffmann, „haben wir nicht angemietet“.

sim