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Archiv-Artikel

Sauerstoff-Killer in der Ems

WWF zweifelt Gutachten des Sperrwerks an. Gefährdet die Stauung im Sommer die Lebewesen des Flusses?

Von LEW

taz ■ Das Emssperrwerk bei Gandersum, das der Papenburger Meyer-Werft die Überführung ihrer Luxusliner ermöglicht, ist da – und schon gibt es wieder Meinungsverschiedenheiten. Verringert das Stauen des Flusses seinen Sauerstoffgehalt? Der Leiter des Sperrwerkprojektes Wolf-Dietmar Starke meint Nein. Gründliche Untersuchungen hätten ergeben, dass das Aufstauen – anders als zunächst erwartet – kein Sauerstoff-Killer wäre.

Ganz anderer Meinung ist da die Umweltstiftung WWF. Sie bezeichnet die Darstellung der Sperrwerksbetreiber als „unseriös“. Eigene Gutachten stimmten mit denen der Behörden nicht überein.

Das Land Niedersachsen will sich nun eine erweiterte Stau-Erlaubnis für die Sommermonate geben lassen, um auch in dieser Zeit die Schiffe der Werft von Papenburg aus reibungslos überführen zu können. Eine Erweiterung der maximalen Stau-Dauer von 104 Stunden im Jahr werde jedoch nicht angestrebt.

Der WWF protestiert gegen die Pläne von Sperrwerksleiter Starke und seinen Kollegen. Gerade im Sommer fehle es dem Fluss an Sauerstoff. Eine Erlaubnis, auch in der warmen Jahreszeit aufzustauen, würde Fische und andere Kleintiere der bereits geschädigten Ems in akute Lebensgefahr bringen. Der Fluss werde damit endgültig der Meyer-Werft und ihren großen Schiffen geopfert, heißt es in der Erklärung der Umweltschützer. LEW