… und sonst?

Frohe Botschaft für alle Beteiligten: Der Senat nickte gestern einen Beschluss ab, nach dem Asylbewerber in Zukunft nicht mehr in Heimen, sondern in einzelnen Wohnungen untergebracht werden. Die Bewerber könnten so ein selbstständigeres Leben führen, freute sich Heidi Knake-Werner. Nicht ganz uneigennützig: Die Sozialsenatorin verspricht sich von dem Beschluss Einsparungen in Höhe von vier Millionen Euro.

So pazifistisch sich die Berlinale dieses Jahr auch gibt: Festival-Leiter Kosslick stellte gestern klar, dass entgegen anders lautender Gerüchte keine „Anti-Kriegs-Spots“ vor den Filmen gezeigt würden. Eine Plattform für politische Diskussionen sei das Filmfest natürlich trotzdem.

Endlich beigelegt wurde derweil der Tarifkonflikt für die Berliner Flughäfen. Ver.di und die Betreibergesellschaft einigten sich gestern auf 2,1 Prozent mehr Lohn zum 1. April und 1,3 Prozent mehr Geld ein Jahr später.

Manchmal hinterlässt der Senat doch seine rot-roten Spuren in der Stadt. Zum Beispiel bei der erneuten Verleihung der Berliner Ehrenbürgerwürde an Nikolai Bersarin. Der Generaloberst der Roten Armee war von April bis Juni 1945 Stadtkommandant von Berlin, starb allerdings in demselben Jahr bei einem Motoradunfall. Die Ehrenbürgerwürde wurde ihm schon in der DDR verliehen, nach der Wende jedoch aberkannt – und gestern unter Gemurre der Union wieder anerkannt. Er ruhe in Frieden, der umstrittene Mann.