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Seeluft oder Arbeitsplätze

Ferien machen im früheren Militärhafen an der Ostseeküste: Baubeginn für Port Olpenitz

Startschuss für ein Tourismus-Projekt der Superlative: Schleswig-Holsteins Wirtschaftsminister Werner Marnette (CDU) hat am Mittwoch den Baubeginn für das 500-Millionen-Projekt Port Olpenitz eingeläutet. „Der Tourismus ist eine tragende Säule der Wirtschaftskraft in Schleswig-Holstein“, sagte der Minister in Olpenitz bei Kappeln (Kreis Schleswig-Flensburg). Zusammen mit Chefplaner und Mitinvestor Jaska Harm schraubte er auf dem 175 Hektar großen ehemaligen Marine-Stützpunkt symbolisch zwei Wände des ersten Musterhauses zusammen. Anschließend setzte er den ersten Spatenstich.

Bis 2013 soll an der Mündung der Schlei in die Ostsee Nordeuropas größte Ferienanlage entstehen (taz berichtete). Im Hafenbecken – mit 80 Hektar der größte private Hafen der Welt – werden mehrere kleine Inseln aufgeschüttet, auf denen Ferienhäuser entstehen. Bereits am heutigen Donnerstag beginnen Bagger mit dem Abriss der Bundeswehr-Gebäude.

Im ersten Bauabschnitt werden freistehende Ferienhäuser, Doppelhäuser und Stadthäuser gebaut. Die Preise dafür sollen bei etwa 400.000 Euro beginnen. Zudem sollen Unterkünfte mit insgesamt 7.000 Gästebetten, ein Schwimmbad, Restaurants, ein Golfplatz und Ski-Langlauf-Loipen entstehen. Eine Marina mit 2.500 Liegeplätzen und eine unterirdische Schiffshalle sind geplant. Ende 2009 sollen die ersten Ferienhäuser stehen. „Dieses Projekt ist für die Stadt und die Region die große Hoffnung“, sagte Kappelns CDU-Bürgermeister Roman Feodoria.

Der Naturschutzbund NABU will das Projekt verhindern und klagt vor dem Oberverwaltungsgericht in Schleswig. „Illusorisch“ nannte das Landrat Bogislav-Tessen von Gerlach. „Die Menschen hier brauchen die Natur und die Seeluft“, sagte er, „aber auch Arbeit und Zukunftsperspektive.“ DPA/TAZ

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