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Archiv-Artikel

Klimaschutz kann Aktienwerte steigen lassen

Studie belegt Zusammenhang zwischen Auswirkungen des Klimawandels und Aktienwert von Unternehmen

Von KEL

LONDON ips/taz ■ Investitionen in den Klimaschutz können ein Wettbewerbsvorteil sein. Mit dieser Botschaft wartet eine Studie Bericht des „Carbon Disclosure Project“ (CDP) mit Sitz in London auf. Die Untersuchung des im Mai 2002 von 35 größeren institutionellen Anlegern gegründeten CDP stellt einen Zusammenhang zwischen den Auswirkungen des Klimawandels und dem Aktienwert großer Unternehmen her. 500 börsennotierte Unternehmen wurden über ihre Anstrengungen befragt, den Treibhausgasausstoß zu senken. 43 Prozent schickten die Fragebögen ausgefüllt zurück. Das Ergebnis: Wer den Kohlendioxidausstoß minimiert, hat, sowohl was Kosten als auch was das Marktrisiko-Management angeht, einen Wettbewerbsvorteil.

80 Prozent der aussagewilligen Betriebe gehen davon aus, dass der Klimawandel ein finanzielles Risiko darstellt. Bisher setzten sich aber nur 35 bis 40 Prozent aktiv für den Klimaschutz ein. Europäische Firmen, so der CDP-Tenor, sollten langsam beginnen, die Richtlinien des Kioto-Protokolls als Realität zu bgereifen. Schließlich träte mit der Unterschrift Russlands das Protokoll in Kraft, welches Firmen in den Unterzeichnerländern ab 2005 mit einer Strafe von 40 Euro pro ausgestoßene Tonne belegt.

Den Kohlendioxidausstoß entsprechend internationaler Standards um 10 Prozent zu verringern, koste die Unternehmen durchschnittlich rund 5 Prozent ihrer Nettogewinne. Für Anleger steckt der Teufel im Detail: Bei manchen Firmen liegen die Kosten bei fast 20 Prozent der Gewinne. Andere kostet die Kohlendioxid-Reduzierung nur drei 3 Prozent der Gewinne.

Laut CDP sind nicht nur der Erdöl- und Energiesektor von den direkten Folgen des Klimawandels betroffen, sondern auch Unternehmen, die Finanzdienste oder Elektrogeräte anböten oder in Transport- und Telekommunikationsbranche tätig seien. Die Deutsche Telekom denke derzeit darüber nach, ihre Reisekosten zu reduzieren, indem sie häufiger Videokonferenzen veranstalte. Auch so ließen sich CO2-Emissionen einsparen.

Viele der befragten Konzerne sind für die Produktion von Treibhausgasen nur indirekt verantwortlich. So waren mehr als ein Viertel der angeschriebenen Unternehmen Banken. Da sie in großem Stil in Erdöl- und Kohleunternehmen investieren, könnten sie eine wichtige Rolle beim Klimaschutz spielen, sagt Tennant. Schon aus Eigeninteresse sollte ihnen als Aktionären daran gelegen sein. KEL

Der Bericht: www.cdproject.net