Heimspiel für: Ingo Peter

Der Trainer bleibt gelassen. Sein Team, der LR Ahlen steht auf einem Abstiegsplatz in der Zweiten Fußball-Bundesliga. Noch bleibt der Vorstand ruhig – doch Ingo Peter kennt die Lippenbekenntnisse des Geschäfts. Und zieht schnell Konsequenzen. So kündigte der gebürtige Dortmunder kurzerhand nach Meinungsverschiedenheiten mit dem „Generalbevollmächtigten für den Profifußball“ bei 2.-Ligist Jahn Regensburg.

Respekt ist dem Fußballlehrer wichtig, und Verlässlichkeit: Vier Jahre beim VfR Sölde, neun Jahre Sportfreunde Siegen sind im Trainergeschäft eine lange Zeit: „Solange auf beiden Seiten der gegenseitige Respekt vorhanden ist, ist Konstanz keine Utopie“, philosophiert der Vater von zwei Kindern. 19 Jahre ist er verheiratet.

Am großen Fußball hat der 52-jährige geschnuppert. Für Dortmund spielte er in der Saison 1970/71 fünfmal in der Ersten Liga. „Eine schöne Erfahrung“, sagt Peter, die ihm noch heute hilft. Aufmüpfige Spieler respektieren ihn als Ex-Profi. Und als Meister der USA mit den Chicago Stings. Stolz erzählt Peter, dass ihm der große Pele 1981 den Pokal überreichte.

Als Trainer hat es noch nicht zu Ehrentiteln gereicht. Zweimal ist er in die Regionalliga aufgestiegen, aber darum gehe es nicht: „Man darf die Arbeit eines Trainers nicht nur an irgendwelchen Meisterschaften messen.“ Wirklich nicht?

Natürlich hat Ingo Peter sportliche Ziele, gerne auch mit dem LR Ahlen. „Ich möchte mich in der Zweiten Liga etablieren, am liebsten mit meinem jetzigen Klub“. Bescheidenheit, oder Realismus? Ahlens Trainerstuhl gilt als wackelig, Peter ist der achte Coach in vier Jahren. Nach der Winterpause schaut auch der Vorstand wieder auf die Tabelle. Aber Peter ist vorbereitet: „Wenn wir Erfolg haben, regelt sich alles von alleine“. DIRK DÖRMANN