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Archiv-Artikel

Piëch zieht am Porsche-Strang

Noch im September hatte der Auto-Patriarch den Porsches mit einer Enthaltung im Aufsichtsrat eine Niederlage zugefügt. Am Donnerstag verkündete der oberste VW-Kontrolleur Ferdinand Piëch nun per Groß-Interview in der Bild seinen Frieden mit den Groß-Aktionären von Porsche. „Seien Sie sicher, dass wir hier an einem Strang ziehen“, sagte er mit Blick auf das Zusammengehen von VW und Porsche.

Bislang hatte Piëch Porsche mangelndes Verständnis für die Besonderheiten bei Volkswagen vorgeworfen, vor allem für die dort traditionell starke Mitbestimmung. Dagegen, dass der bei Arbeitnehmervertretern ungeliebte Sportwagenbauer VW in Abhängigkeit bringe, sei „überhaupt nichts einzuwenden“, sagte der 71-Jährige nun. Vorausgegangen war ein Gespräch der Clans. „Das Treffen der Familien Porsche und Piëch hat stattgefunden. Das Interview dürfte ein Ergebnis dieses Treffens sein“, sagte ein Porsche-Sprecher.

Porsche-Chef Wendelin Wiedeking plant einen Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag mit VW. Realistisch ist das derzeit nicht: Die Machtübernahme in Wolfsburg wäre erst ab einer Beteiligung von 80 Prozent möglich – das Land Niedersachsen könnte das mit seinem Anteil von 20,1 Prozent blockieren. „Wir werden alles in unseren Möglichkeiten stehende tun“, sagte VW-Betriebsratschef Bernd Osterloh jetzt, „um einen solchen Vertrag auch in Zukunft zu verhindern.“ TAZ