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Archiv-Artikel

Tote nach Straßenschlacht in Nablus

Israelische Soldaten töten vier Palästinenser. Treffen von Kurei und Scharon ungewiss

NABLUS ap ■ Israelische Truppen haben bei einem Vorstoß im Westjordanland vier Palästinenser erschossen. Einem Militärsprecher zufolge eröffneten die Truppen in Nablus das Feuer, weil sie mit Steinen und Brandsätzen beworfen wurden. Palästinensischen Augenzeugen zufolge wurden neben einem Angreifer auch zwei Unbeteiligte erschossen, darunter ein 15-Jähriger, der von einem Hausdach den Vorstoß der Truppen beobachtete. Bei der Beisetzung der Toten wurde ein vierter Palästinenser erschossen.

Aus Protest gegen das Vorgehen in den besetzten Gebieten gab ein israelischer Oberstleutnant a. D. seine Rangabzeichen zurück, berichtet Jediot Ahronot. Der palästinensische Chefunterhändler Sajeb Erakat verurteilte die Gewalt. Er machte Israels Regierung für mögliche Konsequenzen verantwortlich. Die Zusammenstöße dämpften die Hoffnung auf einen Gewaltverzicht radikaler Palästinenser und auf eine erste Begegnung der Regierungschefs Ahmed Kurei und Ariel Scharon.

Scharon ordnete gestern die Räumung zweier Siedleraußenposten im Westjordanland an. Darunter soll auch Havat Maon sein, das schon zweimal geräumt und wieder besetzt wurde. Der internationale Friedensplan fordert die Auflösung aller ungenehmigt errichteten Siedlungen.