USA LASSEN LIBYEN-SANKTIONEN ZUNÄCHST BESTEHEN

Die US-Sanktionen gegen Libyen bleiben auch nach dessen Versprechen zur Aufgabe seiner Massenvernichtungswaffen-Programme zunächst in Kraft. US-Präsident George W. Bush lobte am Montag in einem Brief an den US-Kongress zwar Libyens Ankündigung, erklärte jedoch, den Worten müssten erst Taten folgen. Die Entscheidung war allgemein erwartet worden, obwohl Libyen sich für ein schnelles Ende der Sanktionen ausgesprochen hatte. Laut US-Regierungskreisen ist noch keine Entscheidung gefallen, ob ein Teil der Sanktionen als Zeichen des guten Willens im Laufe des Jahres aufgehoben werden sollen.

Laut der New York Times von gestern gehen hohe US-Regierungsbeamte und andere westliche Experten davon aus, dass Libyen seine Fähigkeiten zum Bau von Zentrifugen, die für die Produktion von Atomwaffen wichtig sind, mit Hilfe Pakistans erwarb. Die Zentrifugen trügen Zeichen des pakistanischen Systems, sagte ein ungenannter US-Beamter dem Blatt. Pakistan soll auch Nordkorea und Iran bei der Entwicklung ihrer Atomprogramme geholfen haben. US-Beamte betonten aber, es gebe keine Anzeichen, dass dies mit Wissen von Militärmachthaber Pervez Musharraf geschehen sei. RTR/TAZ