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Archiv-Artikel

Aids-Medikament nur für Europa

LONDON rtr ■ Der Schweizer Pharmakonzern Roche verlangt für sein neues Aids-Medikament Fuzeon einen rekordhohen Preis von 52 Euro pro Tagesdosis und begründet dies mit den hohen Kosten für Entwicklung und Herstellung des Medikaments. Fuzeon soll bei Patienten eingesetzt werden, die eine Resistenz gegen andere HIV/Aids-Präparate entwickelt haben. Zunächst wird das Medikament, das noch nicht offiziell zugelassen ist, nur Patienten in EU-Ländern zu Verfügung stehen. Pro Jahr belaufen sich die Kosten auf 18.980 Euro. Das ist mehr als das Doppelte dessen, was die auf dem Markt befindlichen Aids-Medikamente kosten. Analysten erklärten, der hohe Preis zeige, dass die beschränkte Menge, die produziert werden könne, in den Industrieländern zu einem möglichst hohen Preis abgesetzt werden solle. David Reddy, Chef des HIV-Geschäfts bei Roche, sagte, wegen der hohen Herstellungskosten sei für Fuzeon nie eine Verwendung in Afrika in Betracht gezogen worden. Afrika ist der von Aids am schlimmsten betroffene Kontinent der Welt.