: Heinzigartig
Das kann man doch gar nicht oft genug kalauern: Im Tränenpalast lacht man mit Heinz Erhardt im Herzen
Jetzt wollen wir mal nicht pingelig sein, wegen dem einen Buchstaben. Deswegen darf man schon sagen: Das Wirtschaftswunderwestdeutschland trägt den Familiennamen Erhard(t). Der eine, der mit der Zigarre und ohne dem „t“, Ludwig also, gilt als dessen Vater. Das Gesicht dazu schenkte ihm dann Heinz Erhardt, das freundliche Dickerchen, das das ganze Wunder irgendwie gelassen erduldete und als verantwortungsbewusster Biedermann sogar all das vorab ausprobierte, was ihm alle dann sowieso an Wohlstand nachmachen mussten. Das bescherte ihm eine Reihe hübscher Kinoerfolge: „Der letzte Fußgänger“, „Natürlich die Autofahrer“ und so fort. Samt einem ewigen Spitzenplatz auf der nach unten hin offenen Kalauerskala. Also abgründig. Schon ein „Stop Making Sense“-Anarchist, wie es die Herren Frank Sauer, Volkmar Staub, Günter Fortmeier und Florian Schroeder mitteilen, die nun all ihre Heinzigartigkeit zusammengeschmissen haben, um dem bundesbesten Schelm ein würdiges Denkmal zu errichten. Was bei der Seligsprechung des Kalauers gar nicht anders als wortspielerisch-klamottig-musikalisch-pantomimisch-parodistisch abgehen kann.
Alles Heinz! Die volle Kanne.