: Genmanipulierter „Golden Rice“
betr.: „Aerobic-Reis für die Tropen“, taz vom 17. 10. 08
Sie schildern anschaulich einige Bemühungen des Internationalen Reisforschungsinstituts IRRI auf den Philippinen, für drängende Ernährungs- und Armutsprobleme Lösungen zu finden.
Leider versäumen Sie zu berichten, dass das IRRI – wie auch andere Agrarforschungszentren wie das CIMMYT (Weizen und Mais, Mexiko) – bereits seit Jahren mit transnationalen Saatgut- und Gentechnikkonzernen bzw. deren Stiftungen zusammenarbeitet, was nicht ohne Einfluss auf die Züchtungsziele und Methoden geblieben ist. Die unrühmliche Rolle, die das IRRI vor Jahrzehnten bei der sogenannten Grünen Revolution gespielt hat, findet heute ihre Fortsetzung in dieser Kooperation und der Anwendung der Agro-Gentechnik, die nichts zur Behebung von Hunger und Armut beitragen kann.
Geradezu fahrlässig verschweigt der Artikel, dass das IRRI an der Weiterentwicklung und Verbreitung des von Europäern durch gentechnische Manipulation entwickelten „Golden Rice“ aktiv mitwirkt. Mit diesem Reis soll eine Augenkrankheit eingedämmt werden, die durch einseitige Ernährung entsteht, was wiederum auf unfreiwillige Veränderungen der Ernährung in Asien entstanden ist. Anstatt nun für eine früher vorhandene ausgewogene Ernährung zu sorgen und damit die Ursachen zu bekämpfen, wird mit diesem Gen-Reis an den Symptomen herumkuriert. Eine typische „End of the pipe“-Technologie, die mit viel Geld unter anderem von der Bill-and-Melinda-Gates-Stiftung ihr proklamiertes entwicklungspolitisches Ziel verfehlt. RÜDIGER STEGEMANN, Seeds Action Network, Hartheim
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