Beckenbauer macht Fußball 2006 voll öko

Deutscher Fußballbund plant mit Öko-Institut „nachhaltige“ Weltmeisterschaft. Fans sollen mit Bus und Bahn fahren

BERLIN taz ■ Wenn es noch Differenzen zwischen einzelnen Exangehörigen der ehemaligen deutschen Alternativbewegung, dem Fußball an sich und dem Deutschen Fußballbund im Speziellen geben sollte, werden sie bald ausgeräumt. Ab 31. März wollen seine Magnifizenz Franz Beckenbauer und der Think-Tank der Umweltszene, das Öko-Institut, offiziell aufs gleiche Tor stürmen. Dann stellen beide unter dem Motto „Green Goal“ das Konzept für die umweltfreundliche, nachhaltige Fußball-Weltmeisterschaft 2006 vor. Beckenbauer ist Präsident des Organisationskomitees der WM in Deutschland.

Bislang gibt es nur ein Vorab-Konzept der Filiale des Öko-Instituts Darmstadt. Dieses hat die Deutsche Umweltstiftung in Osnabrück bezahlt. Demnächst soll aber auch Geld vom Deutschen Fußballbund (DFB) fließen. Bundesumweltminister Jürgen Trittin (Grüne) begleitet das Projekt wohlwollend.

Wie Hartmut Stahl vom Öko-Institut erläutert, wurden vier Bereiche definiert, in denen Fußball ökologischer werden soll: Abfall, Energie, Mobilität und Wasser. Beim Müll geht es darum, auf den Wegen zu den deutschen WM-Stadien mehr Behälter aufzustellen, damit Dosen, Pappteller und Plastiktüten nicht die Nachbarschaft verunstalten. Das Öko-Institut plädiert zudem dafür, die Mehrwegquote in den Arenen zu erhöhen.

In Sachen Energie will man sich zum Ziel setzen, durch den Umbau der Stadion-Beleuchtung rund 20 Prozent Strom zu sparen. Das betrifft besonders die Renovierung der Flutlichtanlagen. Das Öko-Institut strebt außerdem an, den Wasserverbrauch zu mindern und – zumindest begrenzt – Regenwasser zu nutzen. Auch dem Deutschen Fußballbund scheint es einzuleuchten, dass Besucher zu den Stadien weniger mit dem Auto als vielmehr mit dem öffentlichen Nahverkehr kommen sollten. HANNES KOCH