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Archiv-Artikel

Nie wieder stinkende Teller

Der Space Park lebt: 400 Teilnehmer von „Jugend forscht“ und „Schüler experimentieren“ stellten ihre Arbeiten dort der Öffentlichkeit vor – nur die Bauarbeiter beeindruckten sie damit nicht

taz ■ Auf einmal herrschte fiebrige Aufregung im sonst so gespenstisch leeren Space Park: Ein Mega-Event-Raum des Gröpelinger Unterhaltungsolymps in spe wurde in eine Art Großraumbüro umfunktioniert – an Dutzenden von Tischen durften die diesjährigen Teilnehmer der Wettbewerbe „Jugend forscht“ und „Schüler experimentieren“ ihre Arbeiten aus allen Bereichen der Wissenschaft der Öffentlichkeit präsentieren.

Alle Aufbauten halfen nicht – der Space Park ist noch immer eine gigantische Baustelle: Während ein „Jugend forscht“–Offizieller der anwesenden Journaille die Bedeutung des Ganzen erklärte, rutschte plötzlich ein Arbeiter auf Knien durch den Raum und fuchtelte mit einem Zollstock herum – offenbar unaufschiebbare Vermessungsarbeiten.

Den Forscherdrang der Jugendlichen allerdings konnten derlei Absurditäten nicht bremsen. Mit 400 Jugendlichen sei die Teilnahme in Bremen groß wie nie gewesen, betonte Landeswettbewerbsleiter Hans-Helmut Dettmer. „Jugend forscht ist das beste Gegenmittel gegen Pisa“, freute sich Wolfgang Wilke, der sich „Exc. Director Public Affairs Space Center“ nennen lässt.

In der Tat klingt die 21 Seiten lange Liste der prämierten Projekte viel versprechend: So ging einer der fünf ersten Plätze im Bereich Technik an Philipp Tockhorn (12) und Andreas Mildner (11), die sich mit dem „idealen Luftdruck eines Fußballs“ beschäftigt hatten. Eine Studie des gleich mehrfach vertretenen „Schülerbunds Lesum“ beschäftigte sich mit der Gewässerqualität rund um Bremen. Das Ergebnis fiel insgesamt befriedigend aus, auch wenn die jungen Forscher vor dem Gebrauch des Grambker Sees als Trinkwasserreservoir dringend warnten – das Wasser dieses Sees habe die höchste Schadstoffbelastung in Bremen, hatten die Messungen der Schüler ergeben. Am besten schnitten der Stadtwald-, der Kuhgraben- und der Nachtweidesee ab. Den aktuellen schulischen Problemen widmeten sich die Informatiker: Sie entwickelten ein Programm zur Abrechnung von Klassenfahrten. Auch die Umweltthemen wurden prämiert. „Stinkende Teller aus der Spülmaschine – was nun?“ fragte sich Maxim Rauwald (12) – und entwickelte zwei „Rückstandsschnelltests“. Gerrit Koy