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Zum Wochenbeginn berichten wir über Ehrungen über Ehrungen: Marion Poschmann aus Essen etwa wurde am Samstagabend in Darmstadt mit dem Wolfgang-Weyrauch-Förderpreis für Nachwuchslyriker ausgezeichnet. Sie teilt sich den mit 8.000 Euro dotierten Preis mit Nico Bleutge in München. Poschmann, die mit 33 Jahren bereits einen Roman und einen Gedichtband veröffentlicht hat, überzeugte die Jury mit ihrer „musikalischen Poetik. Ihre Texte verströmten eine „diskrete und doch verstörende Schönheit“.

Auch der Historiker und Publizist Joachim C. Fest hat am Samstag in Seligenstadt (Hessen) einen mit 10.000 Euro dotierten Preis für herausragende Biografik verliehen bekommen. Die Auszeichnung wird alle zwei Jahre von der Einhard-Stiftung vergeben. Die Stiftung wurde 1998 zum Andenken Einhards, der Biograf Karls des Großen war und 890 in Seligenstadt gestorben ist, gegründet. Der 76 Jahre alte Fest erhielt den Preis für sein Wirken auf dem Gebiet der politischen, historischen Biografie.

Sodann ist die Prager Inszenierung der Janacek-Oper „Osud“ (Schicksal) von US-Regisseur Robert Wilson mit dem tschechischen Alfred-Radok-Theaterpreis bedacht worden. Wilson erhielt die Ehrung in Form eines goldenen Lorbeerkranzes in den Kategorien „Beste Inszenierung“ und „Bestes Bühnenbild“. Für den Regisseur nahm am Freitagabend in Prag der ehemalige Leiter des Nationaltheaters, Jiri Srstka, die Auszeichnung entgegen. „Osud“ gilt als eines der rätselhaftesten Werke von Leos Janacek (1854–1928). In seiner Inszenierung hatte Wilson das spärliche Bühnenbild in kaltes Licht getaucht und die Bewegungen der Darsteller auf ein Minimum reduziert.

Und passend zu unserem obigen Argentinientext wurde dort auf dem 18. Internationalen Filmfestival in Mar del Plata der goldene „Ombu“ für den besten Film an den brasilianische Film „Seperaçoes“ (Trennungen) des Regisseurs Domingos de Oliveira verliehen. Er erhielt damit die höchste Auszeichnung des wichtigsten lateinamerikanischen Filmfestivals. Dem Regisseur wurde zudem als Protagonist seines eigenen Films der silberne „Ombu“ für die beste schauspielerische Leistung zugesprochen. In dem Film, der auf einem seiner Theaterstücke basiert, porträtiert der Brasilianer mit viel Humor die Beziehungskrise eines Paares in Rio de Janeiro, dargestellt von Oliveira selbst und seiner Frau Priscilla Rozenbaum. Zum einzigen Kinofestival der A-Klasse in Lateinamerika war in der offiziellen Wettbewerbssektion Horst Krassa mit seinem Film „Über Nacht“ vertreten.