GREG DYKE

Als im Sommer 2003 die Kelly-Affäre begann, hatte gerade der Guardian den BBC-Generaldirektor noch vor Rupert Murdoch zum wichtigsten Medienmann Großbritanniens gewählt. Der eigentlich vom Privatfernsehen kommende Dyke, 56, Erfinder so zweifelhafter TV-Persönlichkeiten wie „Roland Rat“ für den boulevardigen Londoner Sender LWT, hatte sich zum geachteten Verfechter öffentlich-rechtlicher Unabhängigkeit gemausert. Der zupackende Fußballverrückte befreite die BBC von der starren Organisation seines Vorgängers John Birt, feierte gleichzeitig Quotenerfolge und hat neue digitale TV-Kanäle durchgesetzt. Dass Dyke jetzt an Labour scheitert, entbehrt nicht einiger Ironie: Vor seinem BBC-Job gehörte der Blair-Fan Dyke zu den regelmäßigen Spendern der Partei. „Die wichtigste Sache bei der BBC ist nicht die BBC selbst“, sagte er gestern bei seinem Rücktritt, „sondern die Menschen da draußen, für die wir senden.“ STG