: ANTISEMITISCHE GEWALT IN EUROPA
Ob der Antisemitismus in den Ländern Europas steigt oder sinkt – diese scheinbar leichte Frage hat erstmals eine EU-Institution, die EUMC in Wien, untersucht. Sie kam zu Ergebnissen, die offenbar so brisant waren, dass die Expertise zunächst in der Schublade verschwand. Erst nach vehementen Protesten unter anderem von jüdischen Organisationen wurde sie öffentlich. „Der Report und unsere eigenen Untersuchungen“, so fasst die Studie zusammen, „zeigen, dass viele EU-Mitgliedstaaten im Frühling 2002 eine Welle antisemitischer Vorfälle erfahren haben.“ Für die auf der Berliner Antisemitismus-Konferenz vorgestellten Staaten gab es folgende Ergebnisse:
In Frankreich sei zwischen September 2000 und Ende Januar 2002 ein Drittel aller weltweit registrierten antisemitischen Attacken registriert worden.
In Großbritannien wurden für das Frühjahr 2002 insgesamt 70 Überfälle gezählt, von denen einige damit endeten, dass attackierte Personen mit schweren Verletzungen im Krankenhaus behandelt wurden. Es wurden „20 Vorfälle extremer Gewalt“ erfasst – Gewalt, die lebensgefährlich hätte werden können, so der Report.
Für Deutschland kommt die Studie auf 4 gewalttätige Angriffe im Frühjahr 2002. Davon waren 3 Anschläge auf Gebäude. Ein Fall betraf am 14. April 2002 in Berlin zwei Jüdinnen, die Kettchen mit Davidsternen um den Hals trugen. GES