Mieter sorgen sich um Baumbestand

In Weidenpesch sollen 50 Jahre alte Pappeln gefällt und durch Eichen und Buchen ersetzt werden. Grüne kritisieren Informationspolitik der Wohnungsgesellschaft GWG

KÖLN taz ■ Nach Beschwerden von Mietern will die Wohnungsgesellschaft GWG Köln-Nord in ihrer Weidenpescher Siedlung an der Friedrich-Karl-Straße rund ein Drittel des Baumbestandes fällen lassen. Im letzten Jahr seien Äste auf Autos gefallen und es habe Feuerwehreinsätze gegeben, erläutert Heino Thoms von der GWG. „Das ist eine normale Pflegegeschichte und im Sinne der Mieter“, sagt Thoms.

Andere Anwohner hatten sich hingegen besorgt an die Politik gewandt, nachdem sie Fällmarkierungen entdeckt hatten. Sie befürchteten eine unsachgemäße Fällaktion in dem 50 bis 60 Jahre alten Baumbestand. Die Markierungen erscheinen ihnen „keinesfalls von baumpflegerischer Sachkenntnis getragen“, heißt es in einer Mitteilung.

Das Kölner Umweltamt, zuständig für Baumfällungen auf privatem Grund, bestätigte, dass zwar einige Bäume falsch markiert gewesen seien, aber bei rund 45 Hybridpappeln und Rubinien tatsächlich die Standsicherheit durch Käfer im Wurzelbereich gefährdet sei. „Bei Stürmen und starken Regen ist das gefährlich“, so Robert Wurst vom Umweltamt. Als Ausgleich sollen in der Siedlung Eichen und Buchen gepflanzt werden.

„Von der fachlichen Seite her scheint die geplante Fällung in Ordnung zu sein“, sagt auch Horst Thelen, grünes Mitglied in der Bezirksvertretung Nippes. Der Grünen-Politiker spricht aber von einem „fatalen Informationsfehler“ der Wohnungsgesellschaft, weil sie Unmut bei den Mietern fürchte. „Wir werden die Mieter informieren“, verspricht hingegen Heino Thoms von der GWG. Thomas Spolert