fragen zum irakkrieg? : Die taz antwortet heute Claudia Jost aus Hamburg:
Welche Länder besitzen schon atomwaffentaugliches Material oder stellen es zurzeit her?
Was ist eigentlich ein Brückenkopf, von dem Militärexperten immer wieder reden?
Unter einem Brückenkopf verstehen Militärs ein Gebiet, das im Feindesland erobert wurde und als Ausgangspunkt für ein weiteres Vorrücken günstig gelegen ist. Der Begriff hat ursprünglich tatsächlich etwas mit Brücken zu tun, da in früheren Kriegen Flüsse für ein Heer besonders schwer zu überwinden waren. Deshalb wurden dort zwei Brückenköpfe errichtet, nämlich die auf beiden Ufern eines Flusses ruhenden Teile einer Brücke.
Die Leserfrage – heute von Claudia Jost, Hamburg: Welche Länder besitzen schon atomwaffentaugliches Material oder stellen es zurzeit her?
Die Herstellung von atomwaffentauglichem Material setzt die Fähigkeit voraus, Plutonium aus abgebrannten Uranbrennstäben abzutrennen (die so genannte Wiederaufbereitung) oder hoch angereichertes Uran herzustellen. Über dieses zumindest theoretische Potenzial verfügen einige der Staaten (darunter auch Deutschland und Japan), die Atomkraftwerke betreiben. Durch den Nichtverbreitungsvertrag über Nuklearwaffen sind die fünf ständigen Mitglieder des Weltsicherheitsrates (USA, Russland, Großbritannien, Frankreich und China) als Atomwaffenstaaten anerkannt. Seit ihren Atomtests 1998 gehören auch Indien und Pakistan zum Atomclub. Als sicher gilt auch, dass Israel über Atomwaffen verfügt. Südafrika hatte zu Zeiten des Apartheidregimes Atomwaffen entwickelt, die unter internationaler Aufsicht vernichtet wurden. Andere Staaten wie zum Beispiel Südkorea strebten in den 70er-Jahren die Entwicklung von Atomwaffen an, gaben dies aber später auf. Nach US-Geheimdienstinformationen soll Nordkorea heute über ein bis zwei Atombomben verfügen. Die USA werfen auch dem Iran vor, an Atomwaffen zu arbeiten.
Und wie steht es um den Frieden?
Er hat jetzt ein eigenes Internetportal: www.frieden.de. Die Redaktion beschreibt sich selbst als unabhängig und will „ein Portal anbieten, das nicht zu unbedachtem Aktionismus aufruft, sondern Personen zu Wort kommen lässt, die durch ihre aktiven Bemühungen zum Erhalt des Friedens beitragen und somit unseren Alltag prägen“, sagt Christopher Wojciechowski, der Projektleiter von frieden.de.
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