Anhörung fortgesetzt

Der geplante Ausbau der A 40 in Bochum könnte an der zu hohen Schadstoffbelastung der Anwohner scheitern

BOCHUM taz ■ Die im November unterbrochene Anhörung zum geplanten A40-Ausbau in Bochum-Wattenscheid wird heute fortgesetzt. Zunächst werden ausschließlich anwohnende Gewerbetreibende zu Wort kommen. Ab Donnerstag werden dann die Einwendungen der Bürgerinitiative „Stopp DüBoDo“ und mehrere Einzelpersonen angehört. „Allein von unserer Seite werden über 120 Einwendungen eingebracht“, sagt BI-Sprecher Wolfgang Czapracki-Mohnhaupt.

Die Bürgerinitiative bemängelt vor allem die durch einen Neubau entstehende Schadstoffbelastung. Die erneute Anhörung ist nötig geworden, da ein altes Gutachten sich auf überholte Richtlinien bezogen hatte, die durch Anwendung einer EU-Norm aus dem Jahr 2000 nicht mehr gültig waren. „Die Belastungen würden nach einem Ausbau weit über dieser erlaubten Grenze liegen“, sagt Czapracki-Mohnhaupt.

Nach dem voraussichtlichen Abschluss der Erörterung in der nächsten Woche wird die Bezirksregierung eine Einschätzung an das zuständige Verkehrsministerium in NRW weitergeben. Nach Rücksprache mit dem für die Planung zuständigen Landesbetrieb „Straßenbau NRW“ wird das Ministerium über die Baumaßnahme Entscheiden. „Sollte sich das Ministerium wider erwarten für einen Bau entscheiden, können wir gegen den Bau klagen“, sagt Czapracki-Mohnhaupt. Im Falle eines Erfolgs hätte dies Pilotfunktion für weitere Autobahn-Bauvorhaben in Ballungsräumen.

Der „Bochumer Lösung“ genannte Autobahnausbau sieht eine Verbindung des Sheffieldrings mit der A 44, den sechsspurigen Ausbau der A 40 von Essen bis Stahlhausen und die Anbindung des Donezkringes an die A 40 vor. Die SPD-Landtags-Fraktion hatte im Oktober 2000 bestätigt, dass die Finanzierung des Projekts gesichert sei, und dass mit dem Bau spätestens 2004 begonnen werden könne. Die CDU hatte damals den schleppenden Fortgang der Planung kritisiert.

HOLGER PAULER