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Archiv-Artikel

Schwarzenegger bleibt Stadion

Das Schwarzenegger-Stadion in Graz wird auch weiterhin so heißen. Ein gemeinsam von Grünen und KPÖ vorgebrachter Antrag, die Fußball-Arena umzubenennen und dem Gouverneur von Kalifornien den Ehrenring der Stadt Graz abzuerkennen, fand am Mittwoch im Stadtrat der steirischen Hauptstadt keine Mehrheit.  Der von der SPÖ vorgeschlagene Kompromiss, diese Repressalien erst nach einer Beobachtungsfrist von sechs Monaten zu verhängen, wurde schließlich gar nicht eingebracht. Stattdessen wird eine Wirtschaftsdelegation des Landes Steiermark nächste Woche nur eine lauwarme Petition an den Gouverneur Schwarzenegger mitnehmen. Der gebürtige Steirer möge die 640 Todeskandidaten in Kalifornien begnadigen und die Todesstrafe in seinem Bundesstaat abschaffen.Nach einem halben Jahr wolle man dann neuerlich über die Aberkennung von Ehrungen nachdenken.Das ist das magere Ergebnis einer Sitzung im Grazer Stadtrat, in der viel schärfere Sanktionen gegen den ehemaligen Action-Helden und Bodybuilder gefordert wurden. Beschlossen wurde diese Vorgangsweise mit den Stimmen der Parteien SPÖ, KPÖ und ÖVP, die mit Siegfried Nagl auch den Bürgermeister stellt.  Grüne und Kommunisten finden es unerträglich, dass ein Mann, der die Kriegspolitik von Präsident George W. Bush voll mitgetragen und den Weg für die erste Hinrichtung in zwei Jahren in Kalifornien geebnet habe, den Ehrenring der Stadt trage.  Insbesondere, da ihm die Auszeichnung 1999 für die Vorbildhaftigkeit seines sozialen Engagements für Behinderte, sozial Benachteiligte und von Ausgrenzung Bedrohte verliehen worden war. Die SPÖ sei unter dem Druck der ÖVP und wohl auch aus Angst vor der eigenen Courage umgefallen, mutmaßt KPÖ-Stadtrat Ernest Kaltenegger. RALF LEONHARD