Kommentar: Stoppt Castor!
: Widerstand, erfolgreich

Die Proteste der Atomkraftgegner gegen neue Atommülltransporte ins münsterländische Ahaus zeigen bereits jetzt Wirkung: Der grüne Bundesumweltminister Jürgen Trittin öffnet der Landesregierung ein Türchen, die Castoren doch noch zu stoppen. Ist der Widerstand groß genug, wächst der Druck der Initiativen gerade vor den anstehenden Wahlen weiter, könne doch die Landesregierung den Atomtourismus verhindern, lautet Trittins Botschaft – und liefert das entscheidende Argument gleich mit: Ist die Sicherheit der Transporte, die dieses Mal wahrscheinlich über die Autobahn rollen sollen, nicht gewährleistet, bleibt der strahlende Schrott in Sachsen.

Die Rechnung könnte aufgehen. Die Demonstrationen in Ahaus werden größer, Unterstützung kommt aus dem atomkritischen Wendland – und aus Sachsen. Warum unsinnige Lieferungen nach Ahaus, wenn nach dem Auslaufen der dortigen Betriebsgenehmigung wieder transportiert werden muss, sei es zurück nach Rossendorf, sei es in ein Endlager, fragen Anti-Atom-Initiativen zu Recht.

NRW-Innenminister Fritz Behrens hat bereits 2001 Transporte aus dem Atomkraftwerk Neckarwestheim auch mit Blick auf den zu erwartetenden Widerstand verhindert. Gelingt den Atomkraftgegnern die Mobilisierung – die Castoren werden nicht rollen.

ANDREAS WYPUTTA