: Henning macht das schon
Laut einer Umfrage von Infratest-Dimap wollen selbst CDU-Wähler, dass Scherf Bürgermeister bleibt. Die SPD stagniert, die CDU sackt ab, nur die Grünen legen zu
taz ■ „Die Leute wollen noch viel von Scherf hören“, kommentierte CDU-Fraktionchef Jens Eckhoff eine Umfrage von Infratest-Dimap, nach der die SPD in Bremen derzeit 42 Prozent der Stimmen erreichen würde. Bei der von der Bundes-SPD in Auftrag gegebenen repräsentativen Studie erreichen die Sozialdemokraten derzeit etwa das Ergebnis der Bürgerschaftswahlen von 1999 (42,7 Prozent). Gleichzeitig sackt die CDU von 37,7 auf 35 Prozent ab, die Grünen steigern sich von 9,1 auf 13 Prozent, die FDP kommt auf 4 Prozent (1999: 2,1).
Bei einer Direktwahl käme Bürgermeister Henning Scherf (SPD) sogar auf 68 Prozent der Stimmen, CDU-Spitzenkandidat Hartmut Perschau nur auf 19 Prozent. Selbst CDUler würden zu 47 Prozent Scherf (Perschau: 43) wählen. Das Ergebnis könnte die Stimmen in der SPD stärken, die auf Rot-Grün setzten, meinte Eckhoff. Endlich solle sich die Partei bekennen, ob sie Schwarz-Rot fortsetzen wolle. Die CDU sei nach wie vor dafür. Außerdem sei jetzt klar, dass „jede Stimme für die FDP verloren“ sei.
Vor einer „falschen Sicherheit“ warnte indes SPD-Fraktionschef Jens Böhrnsen. „Wenn die Bremer wählen, haben wir die Nase vorn“, sagte Böhrnsen. Allerdings sei „noch viel für die Mobilisierung zu tun“. Bislang wollen laut Infratest nur 80 Prozent der SPD-Anhänger am 25. Mai wählen gehen.
Die Grünen freuten sich über ihren Zuwachs – wissen aber auch, dass Henning Scherf nicht mit ihnen koalieren will. Fraktionschefin Karoline Linnert: „Wir wollen stark werden – wenn es gar nicht anders geht auch in der Opposition“. ksc