Lauter jute Funke

Nur bei Pisa afjeschmiert: Schull- un Veedelszöchler testeten erfolgreich heutige Rosenmontagsstrecke

KÖLN taz 38 ■ Kölner Schulen und 53 Veedelsvereine gingen an den Start, fast 8.000 Teilnehmer warfen Kamelle, Schokolade, Strüssjer und Erdnüsse, weit über hunderttausend Zuschauer fingen sie auf - und unzählige Kölner Jecken nutzten auch diese Gelegenheit, um am Zugweg bereits vormittags und nicht selten zu ausgiebig dem Obergärigen zuzusprechen: Wie jedes Jahr waren die gestrigen „Schull- un Veedelszöch“ einer der Höhepunkte des Kölner Straßenkarnevals.

Auf ihrem mehrstündigen bunten Marsch legten die Umzügler dabei den selben Weg zurück, den heute der „große“ Rosenmontagszug absolvieren wird. Während die Konrad-Adenauer-Schule ihren Namenspatron (“Es dat nit wunderbar - unse Conny es der Superstar“) und die Freie Waldorfschule Köln sich selbst feierte (“Mer sin Jute Funke“), beklagten andere auch Misstände an den Schulen (“Och uns Kass is leer“ oder „Bei Pisa sin mir afjeschmiert, jetzt weed ald pränatal jelihrt“).

Die Veedelszöch gehen historisch auf die mittelalterlichen Gesellenbanden zurück, die ihren mühseligen Alltag aufs Korn nahmen. Erstmals alleine waren sie 1933 unterwegs. Seit 1952 ziehen die Schul- und Stadtteilzüge gemeinsam durch die Innenstadt. Der Zug wird vornehmlich aus Mitgliedsbeiträgen und Spenden finanziert. PAB