Vier Spuren im Lärm

Geplanter Ausbau der Sengelmannstraße in Alsterdorf erhitzt die Gemüter. SPD und Inititative bezweifeln Bedarf

Sechs Millionen Euro soll er kosten, vor allem Gefahr und Lärm dürfte er verursachen: Der geplante Ausbau der Sengelmannstraße. Der Verkehrsentwicklungsplan 2004 sieht unter anderem auch den vollständigen vierspurigen Ausbau der Sengelmannstraße in Alsterdorf und die Verlängerung der Hebebrandstraße bis zum Ring 2 in der City Nord vor.

Jedoch bezweifeln manche, dass diese Baumaßnahme notwendig ist: „Es ist einfach kein Bedarf da“, weiß der SPD-Bürgerschaftsabgeordnete Jenspeter Rosenfeldt. „Seitdem an der Hebebrandtstraße und an der Alsterdorfer Straße neue Abbiegespuren gebaut wurden, gibt es kaum Staus auf der Sengelmannstraße“, bestärkt ihn Bettina Pott, Sprecherin der Interessengemeinschaft Verkehrsplanung Sengelmannstraße.

Dies sieht der Rechts-Senat allerdings anders. In einer schriftlichen Antwort an Rosenfeldt begründet er die Ausweitung damit, eine zweispurige Straße könne der Belastung nicht Stand halten. Obwohl der Senat für die Sengelmannstraße in den Belastungsspitzen nicht mehr als 39.000 Fahrzeuge pro Tag prognostiziert, soll die Ausweitung für 50.000 Autos stattfinden. „Genau das ist der Punkt“, betont Pott. „Bis jetzt gibt es mit dem Verkehr selten Probleme.“

Sie befürchtet steigenden Straßenlärm und erhöhte Unfallgefahr. Zudem würden 150 Kleingärten zerstört, etliche Anwohner verlören nicht nur Teile ihres genutzten Grundstückes. Über Anliegerbeiträge sollen sie die Verbreiterung auch noch mitbezahlen.

Unzureichend ist zudem die Lärmschutzplanung für die Anwohner. Für die Bewohner der nahen Stiftung Alsterdorf ist bisher kein Lärmschutz vorgesehen. Kristin Jankowski