unveräußerlicher besitz
: Eine krachende Niederlage

Kleines Angebot, kleine Nachfrage, großer Subventionsbedarf: Das ist der Automatismus der ‚botanika‘. Jetzt hat der Senat beschlossen, an ihm festzuhalten.

KOMMENTAR VON BENNO SCHIRRMEISTER

Das ist eine krachende Niederlage für einen Senat, der angekündigt hatte, schon ab 2009 keinen Cent mehr an Steuermitteln für Bremens schönstes Pleite-Projekt aufzuwenden – und einen privaten Betreiber zu akquirieren. Jetzt werden es doch bis zu zehn Millionen Euro. Und die Stadt behält das Ding im Park.

„Wir wollen“, so hat Umweltsenator Reinhard Loske (Grüne) gestern behauptet, „‚botanika‘ erhalten“ und den Beschluss auch sonst in schöne Worte zu kleiden verstanden. Von wollen kann aber gar keine Rede sein: Müssen wäre das richtige Verb gewesen. Und statt „ein wichtiges Signal für den Ausbau der Umweltbildung“ zu beschwören – was angesichts eines konzeptions- und führungslos vor sich hindümpelnden Science-Centers tollkühn klingt – wäre es ehrlicher gewesen, die Entscheidung als Besorgnis erregendes Zeichen zu werten: Für sich genommen, weil sie die Haushaltsdisziplin an einer Stelle verletzt, die nicht zu den sozialen Schwerpunkten der Regierung gehört. Und darüber hinaus: Weil sie Übles verheißt für den angekündigten Ausstieg aus der Rennbahn-Finanzierung.