NEU IM KINO
: Diese Woche frisch

Vicky Cristina Barcelona

USA/Spanien 2008. Regie: Woody Allen. 96 Min.

Schon der pragmatische Titel des Films macht klar, dass Woody Allen hier keine übermäßig spezifische Geschichte erzählen will, sondern eine, die einfach drei Dinge zusammenführt – zwei schöne Frauen und mit Barcelona einen attraktiven Schauplatz. Dabei führt der Regisseur Menschen vor, die nach einem Gleichgewicht suchen. Er nimmt dabei tatsächlich eine souveräne Außenposition ein, durch einen Erzähler verdeutlicht, der aus dem Off die Handlung begleitet. Das Publikum kann den Film dadurch doppelt genießen: Die Wonnen der Identifikation werden durch die Wonnen des Überblicks noch verstärkt. Man kann mit den Figuren mitleiden und weiß dabei doch, dass das ein künstliches Paradies ist. Und diese ironische Erzählhaltung macht „Vicky Cristina Barcelona“ auch ein wenig fragwürdig. Das alte Klischee, dass Kino darin besteht, mit schönen Frauen schöne Dinge zu tun, wird hier allzu ungebrochen ins Recht gesetzt. Wäre Woody Allen tatsächlich an einem Gleichgewicht zwischen den Geschlechtern und Liebenden gelegen, dann hätte er Vicky und Cristina deutlich weniger naiv zeichnen müssen.

Madagascar 2

USA 2008. Regie: Eric Darnell, Tom McGrath. 90 Min.

Jeder Erfolg wird fortgesetzt, und manchmal lässt sich im Zwang zur Serie wohl auch ein Moment der Freiheit entdecken. „Madagascar 2“ zum Beispiel kommt so viel flotter und unbekümmerter als der erste Teil daher. So hat das neue Abenteuer der vier Freunde aus dem New Yorker Zoo zwar weder einen richtigen Anfang noch ein richtiges Ende, dazwischen aber gibt es eine Fülle an Ideen, die umso witziger sind, je weiter sie sich vom eigentlichen Plot und damit dem üblichen Zeichentrickschmus wegbewegen.

VICKY CRISTINA BARCELONA in 13 Kinos MADAGASCAR 2 in 32 Kinos