: Jugendring fürchtet um Existenz
Dach der Jugendverbände soll Hälfte seiner Mittel und eine von zwei Stellen einsparen
Bremen taz ■ Der Bremer Jugendring fürchtet um seine Existenz. Von bisher 128.000 Euro Personalmittel jährlich sollen ihm 60.000 Euro gestrichen werden. Damit müsste die eine der zwei Stellen wegfallen, mit denen die Interessenvertretung der Bremer Jugendverbände ihre Arbeit organisiert. Am 19. März soll der Jugendhilfeausschuss über die Spar-Zahlen befinden.
Von „Kahlschlag“ spricht Jugendring-Vorsitzender Stefan Hirsch, und: „Es geht darum, das Interessenvertretungsrecht zu zerschlagen.“ Der Bremer Jugendring vertritt die 20 Bremer Jugendvereine und den Stadtjugendring Bremerhaven. Er versteht sich als gemeinsames Sprachrohr der Verbände. Nach den Plänen des Ressorts würde der Jugendring auf die Stadt Bremen beschränkt werden, für die Arbeit auf Landes- und Bundesebene blieben 8.000 Euro und die Hoffnung, dass diesen Part Ehrenamtliche übernehmen. „Aber in der Jugendarbeit auf Bundesebene arbeiten qualifizierte Erwachsene“, sagt Jugendring-Geschäftsführer Jens Oppermann – die ehrenamtlichen Jugendlichen, auf die das Ressort setze, seien da überfordert. Damit, fürchtet Oppermann, wird dem Jugendring der Draht zu dem, was bundesweit jugendpolitisch erarbeitet wird, gekappt.
Er sei, argumentiert der Jugendring, die selbst gewählte Organisation der Bremer Jugendverbände – und als solcher nicht einfach abzuschaffen. Dass es dafür fachlich keinen Grund gebe, sei ihnen auch von der Jugendsenatorin Karin Röpke (SPD) bestätigt worden, so Hirsch und Oppermann. Aber das Ressort muss sparen.
100.000 Euro sind es insgesamt, die für die Jugendbildung in diesem Jahr weniger zur Verfügung stehen sollen – drei Fünftel davon sollen beim Jugendring gespart werden. „Wir wollen nicht dort sparen, wo Jugendlichen direkt etwas zugute kommt“, so Röpkes Sprecherin Heidrun Ide. „Eine kritische Vertretung der Jugendlichen soll offenbar mundtot gemacht werden“, halten die Bremer Grünen dagegen. Sie lehnen die Ressortpläne ab. sgi