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Chefredakteure und Bundespressekonferenz protestieren gegen Medienboykottpolitik der Bundesregierung

Von STG

BERLIN taz ■ Ein halbes Dutzend Chefredaktionen hat gestern bei der Bundespressekonferenz gegen den Ausschluss von Journalisten von Auslandsreisen des Bundeskanzlers und die gegenwärtige „Medienarbeit“ der Bundesregierung protestiert. Regierungssprecher Bela Anda habe im ARD-Magazin „Monitor“ bestätigt, dass die jüngsten Ausladungen von Bild und Stern „eine Reaktion auf kritische Berichterstattung in den betroffenen Medien gewesen sind“, schrieben die Chefredakteure von Berliner Zeitung, Bild, Financial Times Deutschland, Stern, Tagesspiegel und taz. Die Bundspressekonferenz solle „eine offizielle Reaktion beschließen und Herrn Staatssekretär Anda auffordern, seine Boykottpolitik umgehend zu beenden“, so der Brief weiter. Der Vorstand der Journalistenorganisation wandte sich darauf in einer Erklärung „gegen eine sich abzeichnende Praxis der Bundesregierung, Korrespondentinnen und Korrespondenten wegen der Berichterstattung ihrer Medien von Interviews sowie von der Teilnahme an Informationsgesprächen und Auslandsreisen auszuschließen“. Anda wies die Kritik entschieden zurück. Von einem Boykott könne „keine Rede sein“. STG