Mit der taz fängt der Sonntag am Samstag an

Jetzt mit „sonntaz“: Die neue Wochenendausgabe der taz besteht aus zwei Zeitungen in einer

Es gibt Tageszeitungen. Es gibt die taz. Es gibt Sonntagszeitungen. Es gibt Wochenzeitungen. Und ab April 2009 gibt es auch eine Wochenendzeitung. Die kommt von der taz. Wochenendzeitung – was soll das denn sein?

Zunächst mal: Damit erfinden wir das gedruckte Medium nicht neu. Es wäre albern, so etwas im 21. Jahrhundert zu behaupten. Aber es reicht auch nicht, zu klagen, dass die Zeiten nicht mehr so sind, wie sie mal waren. Sagen wir es so: Wir werden eine Zeitung machen, an die wir glauben. Inhaltlich sowieso. Aber wir sind auch überzeugt, dass sie neue Leser finden wird. Weil wir überzeugt sind, dass Sie vielen gerade recht kommt.

Die Samstagsausgabe ist traditionell die dickste und am Kiosk bestverkaufte Ausgabe der taz. Die Kioskrekorde wurden fast alle samstags aufgestellt. Übrigens ist die Samstagsausgabe auch die jüngste Ausgabe. Früher erschien die taz nur Montag bis Freitag.

Das Spannende an der neuen Samstagsausgabe: Es sind zwei Zeitungen in einer. „Buy one, get one free“, wie es in den USA gern heißt. Der erste Teil ist eine aktuelle taz, wie Sie sie kennen. Darin werden wir über die politischen Ereignisse des Vortages in gewohnter Qualität berichten, sie analysieren und kommentieren. Darüber hinaus werden wir in diesem Teil die vorangegangene Woche einordnen.

Der zweite Teil ist komplett neu und heißt sonntaz. Wenn wir darüber in den letzten Wochen mit taz-Genossen, Lesern und Kollegen gesprochen haben, ergaben sich drei Fragen:

1. Frage: Ach so, ein Magazin? Aber das gibt es doch schon.

Es handelt sich nicht um das gute und bewährte Wochenendmagazin, das Sie von der taz oder auch von anderen Zeitungen kennen. Die sonntaz ist eine 24-seitige Zeitung für Gesellschaft, Kultur & Medien sowie Leben & Alltag. Sie blickt nicht zurück, sie hat wie montags erscheinende Magazine die nächste Woche im Blick.

2. Frage: Wird das Lifestyle?

Nein. Die sonntaz wird sowohl der Ort für gesellschaftliche Diskurse sein als auch für die Herausforderungen des täglichen Lebens. Generell gilt: Wo taz draufsteht, ist auch taz drin. Die sonntaz funktioniert komplementär zur täglichen Ausgabe. Wir werden nicht anders, wir machen mehr: mehr Ausgaben (wir sehen die sonntaz als 7. Ausgabe der taz, die der 6. beiliegt), mehr Themen, mehr Blickwinkel.

Ein Beispiel: Wenn wir in unserem täglichen Ökologieteil den Fokus eher auf die großen gesellschaftlichen und politischen Themen richten, dann werden wir in der sonntaz die individuellen Fragen eines Lebens mit ökologischem Faktor diskutieren. Wenn wir unter der Woche angemessen nüchtern reportieren und strukturelle Zusammenhänge beleuchten, werden wir in der sonntaz mit anderen Formen von „Storytelling“ arbeiten und erzählerische Formen und uns die Dinge vom einzelnen Menschen aus anschauen. In der sonntaz wollen wir „die ganze Geschichte“ erzählen – und deshalb heißt eine wichtige regelmäßige Rubrik auch so. Wir werden die „Frage der Woche“ diskutieren – mit Experten, mit klugen Köpfen und auch mit Ihnen. Und vieles mehr.

3. Frage: Warum sollte man die neue Samstagsausgabe kaufen?

Weil sie zur richtigen Zeit kommt. Mediennutzungsanalysen zeigen: Während unter der Woche das Lesen der Zeitung in ein Arbeits- und Familienorganisationskorsett gepresst ist, gibt es am Wochenende einen Bedarf und eine Lust auf Lektüre und Wissensvertiefung. Und da schlagen wir mit unserer Wochenendzeitung zu, die mehr ist als eine Samstagszeitung und auch mehr als ein Samstagsmagazin. Wenn es so läuft, wie wir uns das wünschen, können Sie die sonntaz auch noch am Dienstag lesen. Sie ist dann immer noch spannend. Wenn Sie das nicht tun, dann hoffentlich, weil sie so gut ist, dass Sie sie spätestens am Sonntag ausgelesen haben.

Das fänden wir dann auch in Ordnung. PETER UNFRIED

Was wünschen Sie sich von der neuen Wochenendzeitung? Haben Sie Fragen, haben Sie Vorschläge? Bitte mailen Sie an unfried@taz.de