Ich bin kein Rassist

Betr. „Kunststreit an der Ossietzky-Universität“, taz Bremen vom 13.05.03

Ich möchte Folgendes richtig stellen: Ich wollte nicht, dass die Studenten die Bücher zusammentragen zum Deutschen Bücherhaufen. Ich bin nicht die Deutsche Studentenschaft von 1933, aber ich wollte im geschichtlichen Kontext beobachten, was die Studenten heute tun!

Am 12. April 1933 schlug die deutsche Studentenschaft in Deutschlands Universitäten ihre Thesen „Wider den undeutschen Geist“ an. Sie forderten Professoren, Bibliothekare, ihre Mitstudenten und Leihbüchereien auf, alle „undeutschen“ und „volksschädlichen“ Bücher abzugeben, um sie dann am 10. Mai den Flammen zu überantworten.

Und dann noch etwas. Ich bin weder ein Rassist noch ein arrogantes Arschloch. Ich habe gesagt: Durch die Aussage der Bibliotheksleitung, „die Studenten verstünden das nicht“, würden die Oldenburger Studenten in die Nähe von ignoranten Pisaprimaten gerückt. Nicht gesagt habe ich, dass alle Oldenburger Studenten ignorante Pisaprimaten sind. Und weiter habe ich gesagt, dass die Oldenburger Uni in Sachen politischer Kunst nichts gebacken bekommt. Dies beweist nicht zuletzt der Abbau und die Zerstörung der Installation „der deutsche Bücherhaufen“.

Volker Wohlfahrt, Oldenburg