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Archiv-Artikel

Frappant muss warten

Der Investor K-Werkstatt ist nicht mehr im Geschäft. Der Eigentümer muss nun einen neuen Investor suchen

Die Pläne des Schweizer Investors K-Werkstatt in Altona sind gescheitert. „Wir sind vom Eigentümer informiert worden, dass der Kaufvertrag nicht mehr vollzogen wird“, sagt Martin Röhl vom Bezirksamt Altona. Damit sei auch dem städtebaulichen Vertrag zwischen Investor und Bezirksamt über das so genannte Frappant-Gebäude die Grundlage entzogen.

Die K-Werkstatt hatte den Komplex in der Nähe des Altonaer Bahnhofs, in dem bis 2003 ein Karstadt-Kaufhaus untergebracht war, zum Teil abreißen wollen. Die obersten drei der neun Stockwerke wollte das Züricher Unternehmen abtragen, die unteren umbauen lassen. In die unteren Ebenen sollten Läden und Kultureinrichtungen einziehen, die oberen sollten Büros und Wohnungen Platz bieten. Ziel war es, das riesige Gebäude wieder zu verwerten und die Große Bergstraße – einst Hamburgs erste Fußgängerzone – zu beleben.

Darauf muss das Sanierungsgebiet Altona Nord jetzt noch ein Weilchen warten. „Der Verkaufsprozess läuft weiter“, sagt Oliver Gruß von der Münchner Firma Immo-Trading, der das Frappant gehört. Mit wem verhandelt wird, sagt er nicht. Das Möbelunternehmen Ikea hat bestätigt, sich für die Immobilie zu interessieren. Nach Informationen des Radiosenders NDR 90,3 haben außerdem die Betreiber des Einkaufszentrums Mercado in Ottensen, Büll und Liedtke, sowie der Betreiber einer Sauna- und Badelandschaft Pläne für das Objekt vorgestellt.

Uwe Szczesny, der Chef der CDU-Fraktion in der Bezirksversammlung, weiß zudem von einem niederländischen Unternehmen, das sich nach dem Frappant erkundigt habe. Die Idee, Ikea hier anzusiedeln, findet Szczesny interessant. „Das würde eine Menge Frequenz bringen“, vermutet er. Auf der anderen Seite drohe so ein Möbelhaus ungeheure Mengen an Autos anzuziehen. „Dann muss auch ein anderes Verkehrskonzept her“, verlangt Szczesny. Auch Ikea müsse sich im Fall der Fälle Gedanken darüber machen, wie seine Kunden davon abgehalten werden könnten, mit dem Wagen anzureisen, etwa mit einer billigen Möbellieferung nach Hause. GERNOT KNÖDLER