Hohes Bildungsniveau lockt

betr.: „Die Deutschen sollen wieder länger arbeiten“, taz vom 29. 3. 04

Politiker und Wirtschaftslobbyisten, die hierzulande einmal wieder über zu hohe Lohnkosten jammern, sollten sich einen Ausspruch Henry Fords zu Gemüte führen: „Ein Geschäft, das nur bei niedrigen Löhnen profitabel ist, ist immer unsicher.“ […]

Unternehmen treffen ihre Standortentscheidungen nicht allein nach Arbeitskosten. Vielmehr betrachten sie das gesamte Produktionspotenzial ihrer Belegschaft. Dieses ist beispielweise umso höher, je mehr das örtliche Gemeinwesen in Bildung investiert. So kann ein Land wie Dänemark bei Löhnen, die zum Teil deutlich über deutschem Niveau liegen, nicht über Firmenabwanderung klagen. Das hohe Bildungsniveau breiter Bevölkerungsschichten zieht die Unternehmen an wie ein Magnet. Eine Erfolgsstory, die den ungeschriebenen Gesetzen der deutschen „Es darf aber nichts kosten“-Gesellschaft deutlich widerspricht! RASMUS PH. HELT, Hamburg

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