: was macht eigentlich ...Thomas Erfurth?
All-Monster zähmen
Als kosmische Monster sind sie bekannt und gefürchtet: Aktive Galaxienkerne verschlingen Unmengen an Energie, sind ein Millionstel so groß wie die Milchstraße – leuchten aber hundert Mal heller. Der Neuköllner Lise-Meitner-Schüler Thomas Erfurth liebt die kosmische Gefahr: Seit Jahren bändigt der 19-Jährige die tückischen Energiefresser und Schwarze Löcher, die diese antreiben sollen. Für seine Lichtwellen-Analyse, unter anderem am fünf Milliarden Lichtjahre entfernten Galaxienkern 3C66A, hat er jetzt bei „Jugend forscht“ den ersten Preis gewonnen, Rubrik Geo- und Raumwissenschaften. Seine irdische Basis war dabei die Wilhelm-Foerster-Sternwarte. Wichtigste Neben-Erkenntnis: Der Himmel über Berlin ist kein guter Film, „sondern extrem lichtverschmutzt.“ Dass der Schüler trotz abgasverpesteter Luft so genaue Messdaten ermittelte, war mit ausschlaggebend für den ersten Preis.
Bildungssenator Klaus Böger gratuliert: „Berlin ist stolz auf Sie!“ Erfurths Ausdauer und Wissensdurst seien vorbildlich – nicht nur für junge Berliner. „Am Ball bleiben und systematisch Fragen stellen: Sie haben gezeigt, wie das geht.“ Die nächste systematische Frage wäre allerdings: In welchem Schwarzen Loch verschwindet eigentlich das Geld für die Berliner Bildung? Da hat der Nachwuchsforscher noch keine Lösung. Unsere Vermutung: Es wird mit Lichtgeschwindigkeit von der Spree direkt an die Isar katapultiert. Die Bayern waren mit vier von elf ersten Plätzen auch in diesem Jahr überirdisch gut. SIM FOTO: PRIVAT