: Portalbrücke abgestürzt
Sieben Tonnen schweres Gerüst fiel auf Hauptbühne des Thalia. Niemand verletzt. Premiere gefährdet
Verletzt wurde niemand, doch der Schreck sitzt tief: Gestern morgen um 8.30 Uhr rissen die Seile der Portalbrücke auf der Hauptbühne des Thalia Theaters; sieben Tonnen schwer war das mit 50 Scheinwerfern bestückte Stahlgerüst, das daraufhin zu Boden rasselte. Sieben Meter über dem Boden schwebte der Aufbau, der der Verkleinerung des Bühnenausschnitts dient und normalerweise durch eine hydraulische Anlage herauf- und heruntergefahren wird. „Diese Anlage war seit Freitag defekt, weshalb zwei zusätzliche Seile, ausgelegt auf eine Last von 22 Tonnen, die Portalbrücke hielten“, erklärte Intendant Ulrich Khuon gestern.
Warum die Seile trotzdem rissen – wenige Minuten zuvor hatten noch mehrere Bühnenarbeiter darunter gestanden –, klären jetzt TÜV, Arbeitsschutz, der Thalia-Sicherheitsbeauftragte und die Landesunfallkasse. „Noch wissen wir nicht, ob der Unfall auf Materialermüdung oder unsachgemäße Bedienung zurückzuführen ist“, betonte der kaufmännische Geschäftsführer Ludwig von Otting. Der Sachschaden inklusive Entsorgung betrage rund 50.000 Euro; die Portalbrücke sei irreparabel und müsse verschrottet werden.
Ob auch die Drehbühne, auf deren Rand das schwere Gerüst fiel, beschädigt ist, werden die Untersuchungen der kommenden Tage zeigen; ebenso, ob die für Sonnabend vorgesehene Premiere von Das Fest, für das die Drehbühne gebraucht wird, stattfinden kann. Der Thalia Vista Social Club am heutigen Mittwoch, der auf der Vorbühne spielt, wird jedenfalls gegeben, „für Cyrano, Macbeth und Das Fest sind wir guter Hoffnung“, sagt Khuon. Genaues werden die nächsten Tage erweisen. Information unter Tel.: 32814-444
PETRA SCHELLEN