Kultur für die Kurzen

In der Südstadt soll ein „Kinderkulturhaus“ entstehen. Die Stadt Köln müsste nur noch das Grundstück beisteuern

KÖLN taz ■ Die alte Feuerwache in der Kölner Südstadt soll zum „Kinderkulturhaus“ umgebaut werden. Nachdem das Land Nordrhein-Westfalen die erste Millionen-Förderung in Aussicht gestellt hat (taz berichtet), wird jetzt hinter den Kulissen um die Realisierung des Vorhabens gerungen.

Organisator Klaus Schweizer verhandelt in diesen Tagen mit Politikern und Verwaltungsleuten der Stadt darüber, dass er das Gelände für sein Projekt kostenlos zur Verfügung gestellt bekommt. Auf Pacht- und Zinserträge solle 20 Jahre lang verzichtet werden. „An Zuschüssen braucht die Stadt dann keinen Cent mehr zu bezahlen“, verspricht Schweizer.

Bis zu 3,8 Millionen Euro könnte das Land an Mitteln aus dem Topf für Städtebauförderung beisteuern, hofft Schweizer. Den Rest von 1,8 Millionen Euro will er über Bankdarlehen finanzieren. Schweizer kennt sich im Kulturbereich aus: Seit Jahren führt er das bekannte Theater Comedia Colonia. Kein Wunder, dass diese Spielstätte in dem neuen Kulturhaus aufgehen soll.

Genau das ist das Patentrezept, mit dem das Mega-Projekt verwirklicht werden soll: Schweizer bringt sein traditionellen Kindertheater „Ömmes und Eumel“ mit ein, das bereits mehrere hochrangige Auszeichnungen erhalten hat. Freie Gruppen und Workshops gehören zum Konzept des offenen „Kinderkulturhauses“, das junge Menschen an Kultur heran führen soll.

Damit sich das Ganze auch rechnen kann, soll es in der alten Feuerwache in der Südstadt auch Auftritte von bekannten Kabarettisten geben. Mit diesen eher gewinnbringenden Veranstaltungen soll dann der erste Bereich mit unterstützt werden, erläutert Schweizer.

Neben dem Gebäude der Wache soll ein Neubau entstehen, der zur Zeit geplant wird. Wenn alles glatt geht und die Stadt einwilligt, könnte der Bau bereits im Frühjahr nächsten Jahres beginnen. Im Sommer 2006 könnte dann die Bühne eingeweiht werden. Frank Überall